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Daimler-Tochter Accumotive baut zweite Batteriefabrik

Daimler hat die Bauphase für eine zweite Batteriefabrik bei der 2009 gegründeten, hundertprozentigen Tochter Accumotive am Standort Kamenz gestartet. Mit einer Investition von rund 500 Millionen Euro soll in Kamenz eine der modernsten und größten Batteriefabriken Europas entstehen. Damit geht Daimler einen weiteren Schritt in Richtung Elektromobilität.

Das neue Produktionswerk soll Mitte 2018 in Betrieb genommen werden. Das Grundstück von rund 20 Hektar liegt in unmittelbarer Nähe der bestehenden Batteriefabrik im rund 50 Kilometer von Dresden gelegenen Kamenz. Die bisherige Produktions- und Logistikfläche soll sich durch den Aufbau der zweiten Fabrik auf insgesamt rund 80.000 Quadratmeter vervierfachen. Die Accumotive wird die Anzahl der Mitarbeiter von derzeit 490 in den nächsten Jahren schrittweise erhöhen, wie Daimler erklärt. Bis Ende des Jahrzehnts wird die Mitarbeiterzahl am Standort von aktuell 350 mehr als verdoppelt.

Daimler beginnt mit dem Bau einer zweiten Batteriefabrik bei der Accumotive am Standort Kamenz. Die Produktions- und Logistikfläche wird mit der neuen Fabrik auf rund 80.000 m2 vervierfacht (Bild: Daimler).

Künftig werden in Kamenz Lithium-Ionen-Batterien für alle elektrifizierten Fahrzeuge von Mercedes-Benz und Smart gefertigt – vom Plug-in Hybrid bis zu den reinen Elektromodellen. Außerdem werden dort Batterien für die stationären Mercedes-Benz Energiespeicher sowie für 48-Volt-Systeme produziert. Sukzessive wird das 48-Volt-Bordnetz in verschiedenen Baureihen Einzug halten.

„Wir haben bereits 2012 in Kamenz mit der Batterieproduktion für Fahrzeuge von Mercedes-Benz und Smart begonnen. Seit rund einem Jahr produzieren wir darüber hinaus stationäre Batteriespeicher für industrielle Anwendungen und Privathaushalte. Mit dem Know-how und der Motivation unserer Mitarbeiter haben wir uns für einen weiteren Entwicklungsschritt qualifiziert und entwickeln uns zum Kompetenzzentrum der weltweiten Batterieproduktion“, so Frank Blome, Geschäftsführer der Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG, der künftig auch verantwortlich für den globalen Batterie-Produktionsverbund ist. „In unserer neuen Fabrik in Kamenz denken wir im Sinne der Elektromobilität ganzheitlich und setzen bereits in der Produktion auf Nachhaltigkeit.“

Frank Blome (Geschäftsführer Deutsche ACCUMOTIVE GmbH & Co. KG), Markus Schäfer (Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management), Thomas Weber (Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung), Stanislaw Tillich (Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Präsident des Bundesrates) in der Batterieproduktion der Accumotive (Bild: Daimler).

Das neue Werk soll als CO2-neutrale Fabrik errichtet werden. Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaik-Anlage werden in Verbindung mit stationären Batteriespeichern die Produktionsanlagen mit Energie versorgen. Hierfür werden auf dem Dach der neuen Fertigungshalle Solarmodule auf einer Fläche mit der Größe von zwei Fußballfeldern installiert. Das entspricht einer Leistung von 2 Megawatt. Die neue Batteriefabrik soll laut Daimler mit modernsten Anlagen und Technologien Maßstäbe im Bereich Industrie 4.0 setzen.

Zum offiziellen Spatenstich waren neben Frank Blome, Prof. Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und verantwortlich für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management und Stanislaw Tillich, der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Präsident des Bundesrates sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft vor Ort.

„Bis 2025 werden wir allein im Pkw-Segment mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge im Portfolio haben. Parallel treiben wir unsere Plug-in-Hybrid Offensive und die Einführung von 48-Volt-Systemen konsequent voran. Hocheffiziente Batterien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Sie sind integraler Teil der Fahrzeugarchitektur und kein Produkt von der Stange. Die Entwicklung, Fertigung und Integration dieser komplexen Systeme in unsere Fahrzeuge zählt zu unseren Kernkompetenzen“, erklärt Weber.

Das Unternehmen hat bereits eine Vielzahl elektrifizierter Fahrzeuge auf dem Markt und das Produktportfolio soll weiter wachsen. Mercedes-Benz präsentierte auf dem diesjährigen Autosalon in Paris seine neue Produktmarke EQ für Elektromobilität. Diese bietet dem Hersteller zufolge ein umfassendes elektromobiles Ökosystem aus Produkten, Services, Technologien und Innovationen.

Vorbote der neuen Marke ist das seriennahe „EQ“-Showcar, das in Paris Weltpremiere feierte. Noch in diesem Jahrzehnt soll dem Hersteller zufolge das erste EQ-Serienmodell im SUV-Segment mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern starten. Geplant ist eine Modelloffensive, die sukzessive das Portfolio von Mercedes-Benz Cars mit elektrifizierten Modellen ergänzen soll. Für die Produktion des ersten EQ-Serienfahrzeugs liefert die Accumotive die Batterien.

„Die Investition ist ein starkes Zeichen des Vertrauens in den sächsischen Standort hier in der Oberlausitz. Das Vorhaben bringt uns dem Ziel, dass die traditionsreiche sächsische Automobilindustrie fit für das Zeitalter der Elektromobilität wird, ein ganzes Stück näher. Ob Elektromobilität oder stationäre Energiespeicher – in beiden Geschäftsfeldern steckt eine Menge Zukunft drin“, betonte Ministerpräsident Tillich. Er verwies zugleich auf bereits vorhandene Kompetenzen im Freistaat. So seien in der Batterieforschungs-Allianz der Fraunhofer-Gesellschaft vier Institute aus Sachsen mit dabei.

Insgesamt investiert Daimler rund eine Milliarde Euro in die weltweite Produktion von Batteriesystemen. „Wir bauen einen globalen Produktionsverbund für Lithium-Ionen-Batterien auf. Kamenz wird das Kompetenzzentrum in diesem Verbund. Das flexible und effiziente Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars vertieft mit der neuen Batteriefabrik entscheidendes Know-how für die Fertigung zukunftsträchtiger Technologien. Damit stärken wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und sind für die Mobilität der Zukunft sehr gut aufgestellt“, so Schäfer.

ZDNet.de Redaktion

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