USA werfen Russland politisch motivierte Cyberangriffe vor

Die US-Regierung ist davon überzeugt, dass die russische Regierung die jüngsten Angriffe auf US-Institutionen und –Bürger sowie die politischen Parteien des Landes gesteuert hat. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung des Office of the Director of National Intelligence und des Department of Homeland Security (DHS) hervor. Die Veröffentlichung von E-Mails auf Seiten wie DCLeaks.com und WikiLeaks entsprächen den Methoden und Motiven der von Russland gelenkten Angriffe. Ziel sei es, die US-Präsidentschaftswahl zu beeinflussen.

„Solche Aktivitäten sind nicht neu für Moskau – die Russen haben ähnliche Taktiken und Techniken in Europa und Eurasien benutzt, beispielsweise um die öffentliche Meinung dort zu beeinflussen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Heimatschutz. „Wir glauben, dass nur hochrangige russische Regierungsvertreter diese Aktivitäten genehmigt haben können.“

Die Anschuldigungen gegen Russland sind nicht neu. Das FBI sucht dort unter anderem nach den Schuldigen für den Angriff auf das Wahlkomitee der Demokratischen Partei im Juni. Der republikanische Kandidat Donald Trump hatte den Vorfall sogar benutzt, um Russland zu ermutigen, gegen seine politischen Gegner vorzugehen. „Russland, falls Sie zuhören: Ich hoffe, Sie sind in der Lage, die 30.000 fehlenden Clinton-E-Mails zu finden“, sagte Trump in Bezug auf die E-Mail-Affäre seiner demokratischen Kontrahentin Hillary Clinton, die als US-Außenministerin unerlaubt einen privaten E-Mail-Server für dienstliche Zwecke nutzte.

Die Behörden stützen ihre Vorwürfe unter anderem auf eine Untersuchung zu Angriffen auf US-Wählerdatenbanken. Sie wurden angeblich zu Servern zurückverfolgt, die von einem „russischen Unternehmen betrieben werden“.

Die US-Geheimdienste nahmen ihre gemeinsame Stellungnahme zudem zum Anlass, zu versichern, dass das US-Wahlsystem sicher sei. „Es wäre auch für einen Nationalstaat extrem schwierig, durch einen Cyberangriff oder einen Einbruch die Wahlergebnisse zu beeinflussen.“ Grund dafür sei der dezentrale Aufbau des Wahlsystems sowie die vorhandenen Schutzmaßnahmen. „Die Bundesstaaten stellen sicher, dass die Wahlcomputer nicht mit dem Internet verbunden sind.“

Trotzdem rät das DHS den lokalen Wahlbehörden zu erhöhter Wachsamkeit und bietet seine Unterstützung an. Dazu gehören Risikoeinschätzungen, der Austausch von Informationen über Cyberangriffe, Empfehlungen für die Absicherung von Wählerverzeichnissen und Sicherheitsscans von mit dem Internet verbundenen Systemen.

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[mit Material von Stephen J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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