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Infineon plant Übernahme von Wolfspeed für 850 Millionen Dollar

Infineon hat mit dem US-Hersteller Cree eine Kaufvereinbarung über dessen Sparte Wolfspeed Power and RF geschlossen. Für 850 Millionen Dollar in bar übernimmt der Konzern aus Neubiberg bei München das Geschäft mit Leistungshalbleitern und Hochfrequenz-Leistungsbauelementen. Damit will er seine Position in Wachstumsmärkten wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und Mobilfunkinfrastruktur für das Internet der Dinge stärken.

Das Cree-Board und der Infineon-Aufsichtsrat haben der Übernahme bereits zugestimmt. Vorbehaltlich ausstehender behördlicher Genehmigungen wird ihr Abschluss für Ende 2016 erwartet. Infineon finanziert die Akquisition über Bankkredite in Höhe von 720 Millionen Dollar und 130 Millionen Dollar aus eigenen Mitteln.

Der Zukauf von Wolfspeed, das im ersten Quartal 2016 einen Pro-Forma-Umsatz von 173 Millionen Dollar erwirtschaftete, werde sich sofort positiv auf Infineons Marge auswirken, so der Konzern. Zugleich erhalte man das umfassendste Portfolio von Leistungshalbleiter-Lösungen auf Basis von Siliziumkarbid (SiC), Galliumnitrid auf Silizium (GaN-auf-Si) und Galliumnitrid auf Siliziumkarbid (GaN-auf-SiC).

Infineon übernimmt von Cree auch den Bereich für SiC-Rohscheiben für Leistungshalbleiter und HF-Leistungsbauelemente. Wolfspeed zählt auf diesem Gebiet zu den führenden Anbietern. Das US-Unternehmen beschäftigt rund 550 Mitarbeiter und verfügt über mehr als 2000 Patente und Patentanmeldungen. Infineon sieht es als ideale Ergänzung zur Akquisition von International Rectifier von Anfang 2015.

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Der Bereich Leistungselektronik auf Basis von Verbindungshalbleitern erlaube Lösungen mit höherer Energieeffizienz, geringerem Platzbedarf und niedrigeren Systemkosten, so der Konzern. Das gemeinsame Portfolio könne die Entwicklung von Lösungen weiter beschleunigen. Beispielsweise ließen sich die Leistungshalbleiter in der Automobilindustrie bei Elektrofahrzeugen einsetzen.

Der Bereich Hochfrequenz-Leistungsbauelemente hingegen wird bei den nächsten Mobilfunkstandards wie 5G zum Einsatz kommen. Hier werden Frequenzen von 80 Gigahertz verwendet, die sich laut Infineon nur über modernste Verbindungshalbleiter sinnvoll umsetzen lassen. Die SiC- und GaN-basierten Produkte sollen neben der Elektromobilität und den dafür benötigten Ladesystemen auch bei leistungsstarken Photovoltaik-Umrichtern für neue Impulse sorgen.

„Indem wir unsere Stärken bündeln, eröffnen sich großartige Wachstumsperspektiven. Das Geschäft und Know-how von Wolfspeed und Infineon ergänzen sich in hohem Maße“, kommentiert Infineon-Vorstandschef Reinhard Ploss. „Mit Wolfspeed werden wir zur Nummer eins bei Leistungshalbleitern auf Basis von Siliziumkarbid. Wir wollen außerdem die Nummer eins bei Hochfrequenz-Leistungsbauelementen werden.“

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

ZDNet.de Redaktion

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