Categories: E-CommerceMarketing

Video on Demand in Deutschland: Amazon führt vor Netflix

43 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland haben sich bereits für kostenpflichtige Video-on-Demand-Angebote entschieden. Amazon konnte sich dabei vor Netflix als führender Anbieter etablieren, aber noch keine eindeutige Vormachtstellung erringen. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Goldmedia hervor, das Pay-VoD in Deutschland auf dem Weg zum Milliardenmarkt sieht. Die Erhebung galt den kostenpflichtigen Angeboten und ließ werbefinanzierte Angebote außen vor.

Von den rund 24 Millionen Kunden bezahlter VoD-Dienste wählten demnach 32 Prozent Amazon Video. Dessen rascher Zuwachs beruht offenbar auf der Bündelung mit dem Lieferdienst Amazon Prime. Andererseits konnte der in Deutschland erst im September 2014 eingeführte Streamingdienst Netflix inzwischen bereits 17 Prozent der zahlungswilligen Nutzer überzeugen. Dahinter rangieren Sky mit 12 Prozent, Maxdome mit 11 Prozent sowie Google Play mit 10 Prozent. Über die bisherigen kostenpflichten 38 VoD-Anbieter hinaus stehen weitere Marktteilnehmer vor dem Start, darunter Youtube Red und Disney Life.

Durchgesetzt hat sich nach dem Markteintritt von Netflix und Amazon vor allem das Abonnement-Modell. Andere Angebotsformen wie Bezahlvideos und Downloads legen jedoch ebenfalls zu. Dazu trägt wohl vor allem bei, dass aktuelle Filme und Serien oft zuerst nur im Einzelkauf verfügbar sind. Der im April 2016 durchgeführten Erhebung zufolge sorgen vor allem Nutzer unter 30 Jahren für die zunehmende Verbreitung von Video on Demand – und diese bevorzugen eindeutig Abonnements.

Beim Kampf um Marktanteile entscheidend seien niedrige Preise, attraktive Serien und Spielfilme, eine hohe Aktualisierungsrate, Original Content, redaktionell gestützte Empfehlungen und eine geräteübergreifende Nutzbarkeit. „Ein noch größeres Wachstum ist vorstellbar, wenn die Mobilfunknetzbetreiber zeitnah Datentarife für Pay-VoD-Angebote einführen“, merkt Goldmedia-Geschäftsführer André Wiegand an.

Laut der Studie „Pay-VoD in Deutschland 2016-2021“ haben sich die Nutzerzahlen seit Ende 2014 mehr als verdoppelt. Mit ihnen erhöhten sich auch die kommerziellen VoD-Umsätze, die im letzten Jahr 423 Millionen Euro betrugen. Goldmedia prognostiziert, dass sie im Jahr 2021 mit 990 Millionen Euro dicht an die Milliardengrenze kommen.

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago