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Google plant Funknetztests in der Stratosphäre

Google hat die US-Bundesbehörde über Details von Funktests in einer Höhe von 22.000 Metern über dem Erdboden informiert. In dem Schreiben vom Dienstag dieser Woche, das Business Insider aufgestöbert hat, stellt es klar, dass keine Gesundheits- oder Umweltrisiken bestehen.

Demnach verwendet Google experimentelle Sende- und Empfängereinheiten in einer Höhe von 75.000 Fuß zusammen mit terrestrischen Übertragungseinheiten. Dies werde durch die bestehenden Regeln abgedeckt, schreibt Google. Ein Bezug zu Project Loon ist leicht zu erkennen, Google stellt ihn selbst aber nicht her.

Google beantragt eine Testzulassung, die für alle 50 US-Staaten und Puerto Rico gültig wäre. Der Start soll 2016 erfolgen. Die Genehmigung würde 24 Monate abdecken.

Die FCC hatte zuvor eine Reihe Einwände gegen die Tests vorgebracht, unter anderem hinsichtlich der Strahlungsbelastung, Google zufolge sind sie aber harmlos. „Der vorgeschlagene Testbetrieb stellt tatsächlich ein weit geringeres Risiko einer Belastung durch Funkwellen dar als andere Übertragungen, die die Kommission routinemäßig genehmigt. Wir respektieren die Aufrichtigkeit der vorgebrachten Bedenken, sie entbehren aber einer faktischen Grundlage.“

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Business Insider hat dem ursprünglichen Antrag eine Reihe Hinweise entnommen, die sich auf Project Loon beziehen. So ist der Antragsteller Astro Teller, der Chef von Google X, das unter anderem für Project Loon zuständig ist, und der auch „Captain of Moonshots“ (Kapitän für Mondflüge) genannt wird. Zudem scheint es sich um eine Ausweitung eines bestehenden Loon-Tests in Winnemucca im Bundesstaat Nevada zu handeln.

Wie Google-Chef Sundar Pichai im Mai 2015 erklärte, kann ein Loon-Ballon inzwischen ein Gebiet von etwa 4000 Quadratkilometern Fläche mit einer Internet-Bandbreite von 10 MBit/s versorgen. Zum Vergleich: Das ist die Größe des US-Bundesstaats Rhode Island. Das Saarland und auch das österreichische Bundesland Vorarlberg sind je nur rund 2500 Quadratkilometer groß, der Schweizer Kanton Bern mit fast 6000 Quadratkilometern ein Stück größer.

Stand Dezember 2014 hatten Google-Ballone mehr als 3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Einer schaffte eine Weltumrundung innerhalb von 22 Tagen. Sie bleiben nicht selten über 100 Tage in der Luft.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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