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Vermittler Lyft legt Fahrerklage gegen Zahlung bei

Der Fahrdienstvermittler Lyft hat eine Klage von Fahrern gegen Zahlung von 12,25 Millionen Dollar beigelegt. Er vermied dadurch, seine Fahrer künftig fest anstellen zu müssen. Parallel sagte Creative Director Jesse McMillin, Lyft werde durch seine Partnerschaft mit General Motors in spätestens zehn Jahren eine selbstlenkende Fahrzeugflotte haben.

Die jetzt beigelegte Klage geht bis ins Jahr 2013 zurück, wie die Los Angeles Times berichtet. Die Summe verteilt sich auf geschätzte 100.000 Lyft-Fahrer in Kalifornien: Lyft soll dort gegen Bundesgesetz verstoßen haben. Dabei unterscheidet sich die Höhe der Auszahlung nach Intensität der Tätigkeit: Am wenigsten bekommen Fahrer, die insgesamt weniger als 50 Stunden für Lyft im Einsatz waren. Den höchsten Satz bekommen diejenigen, die mindestens die Hälfte der Wochen je mindestens 30 Stunden für Lyft im Einsatz waren.

Im Zuge der Einigung verpflichtet das Unternehmen sich auch zu klareren Nutzungsbedingungen. Da die Fahrer keine Angestellten sind, sondern unabhängige Vertragspartner, muss es sie auch wie solche behandeln.

In einem sehr ähnlichen Fall muss sich Lyfts großer Rivale Uber ab 20. Juni vor einem Gericht in San Francisco rechtfertigen. Die Kläger werden durch die gleiche Anwältin wie jetzt in der Klage gegen Lyft vertreten. Und die Stadt Seattle im Bundesstaat Washington will eine Gewerkschaft für Uber- und Lyft-Fahrer ermöglichen, wie sie im Dezember beschloss. Die Stadtverwaltung soll von solchen Vermittlern Mitarbeiterlisten einholen und an gemeinnützige Arbeitnehmerverbindungen weitergeben dürfen. Lyft wird wahrscheinlich klagen. In Seattle gilt ein Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde.

Lyfts Zukunftspläne sehen keine menschlichen Fahrer mehr vor. Vielmehr plant Creative Director McMillin, spätestens 2026 gemeinsam mit General Motors (GM) fahrerlose Autos auf die Straße zu schicken. Die Hauptfrage scheint dem Interview mit Buzzfeed zufolge dabei zu sein, wie man dann die Mitfahrer gruppiert: um einen runden Tisch herum, einander gegenüber oder doch einfach paarweise hintereinander wie heute schon?

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Täglich unterschreiben wir Empfangsbestätigungen von Paketen, Mietwagenverträge oder Kreditkartenzahlungen mit elektronischen Unterschriften. Im Geschäftsalltag fühlen sich jedoch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch abgeschreckt, elektronische Signaturen einzusetzen. Sofern sie richtig in die passenden Geschäftsprozesse integriert werden, bieten sie aber einen großen Mehrwert und sind verbindlicher als eine Bestätigung per E-Mail.

General Motors, kurz auch GM, hatte Lyft im Dezember 2015 mit 500 Millionen Dollar gefördert. Die Partner ließen vorerst offen, wer von ihnen bei ihrem gemeinsamen Mitfahrprojekt letztlich Eigentümer der selbstlenkenden Fahrzeuge sein wird. Lyft glaubt, dass jedenfalls kein Endverbraucher mehr ein eigenes Auto benötigen wird, während GM weiter auch auf private Käufer hofft – und beide Zielgruppen gleichermaßen bedienen will.

Ein konkurrierendes, aber ähnlich geartetes Joint Venture planen Berichten zufolge Google und Ford. Die erwartete Ankündigung auf der CES 2016 erfolgte allerdings nicht. Googles System für autonomes Fahren wird ohnehin auch anderen Partnern zur Verfügung stehen.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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