Der türkische Hacker Onur Kopçak wird den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen müssen. Der 26-Jährige wurde wegen Datendiebstahls zu einer Rekordhaftstrafe von insgesamt 334 Jahren verurteilt. Er war Teil einer Gruppe von Cyberkriminellen, die Websites für Phishing-Kampagnen erstellte und betrieb, um Bank- und Kreditkartendaten zu stehlen.
Viele Phishing-Kampagnen nutzen dieselbe Methode. Nutzer erhalten eine E-Mail, die angeblich von ihrer Bank stammt und etwa auf ein vermeintliches Problem mit einer Transaktion, veraltete Daten oder angebliche Betrugsversuche hinweist. So sollen die Empfänger dazu verleitet werden, auf einen in der Nachricht enthaltenen Link zu klicken, der dann auf eine Phishing-Seite führt. Diese ahmt die Gestaltung der originalen Bank-Website meist exakt nach, so dass auf den ersten Blick nicht auffällt, das es sich um eine Fälschung handelt. Geben die Opfer dann ihre Anmelde- und Kontodaten ein, werden diese an die Betrüger weitergeleitet.
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Über die von Kopçak und seinen Komplizen betriebenen Phishing-Sites hatten sich insgesamt 43 Betrugsopfer bei Strafverfolgungsbehörden beschwert, woraufhin diese aktiv wurden und schließlich Kopçak verhafteten. Nach Auffassung des zuständigen Gerichts hatten die Hacker die Daten dieser 43 Opfer gestohlen, wofür es 2013 eine Gefängnisstrafe von 199 Jahren, 7 Monaten und 10 Tagen verhängte. Kopçak beteuerte seine Unschuld und legte Berufung gegen das Urteil ein. Das Berufungsgericht hielt die Entscheidung der Vorinstanz jedoch aufrecht.
Später kam es zu einem weiteren Prozess, in dem es um den Diebstahl von elf zusätzlichen Kundenkonten ging. Auch hier bekannte das Gericht den Angeklagten mehrerer Cyberverbrechen – inklusive Hacking und Identitätsdiebstahl – für schuldig und verurteilte ihn nochmals zu 135 Jahren Gefängnis, wogegen Kopçak keine Berufung einlegte. So beläuft sich seine Haftstrafe auf insgesamt 334 Jahre.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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