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Android-Statistik: Lollipop knackt die 20-Prozent-Marke

Rund zehn Monate nach Veröffentlichung läuft Android 5.x Lollipop erstmals auf über einem Fünftel aller Geräte, die auf Googles Marktplatz Play zugreifen. Konkret liegt sein Verbreitungsgrad nun bei 21 Prozent. Davon entfallen 15,9 Prozent auf Android 5.0 und 5,1 Prozent auf die aktuelle Ausgabe 5.1. Letztere konnte damit ihren Anteil gegenüber dem Vormonat fast verdoppeln. Das geht aus der jüngsten Google-Statistik hervor, die sich auf den einwöchigen Zeitraum bis 7. September bezieht.

Die am meisten verbreitete Android-Version ist nach wie vor Android 4.4 KitKat, das jedoch wie alle übrigen älteren Ausgaben des Mobilbetriebssystems Marktanteile einbüßte. Aktuell kommt es noch auf 39,2 Prozent, nach 39,3 Prozent im August. Der Anteil seines Vorgängers Jelly Bean, zu dem die Versionsnummern 4.1 bis 4.3 zählen, schrumpfte von 33,6 auf 31,8 Prozent. Android 2.3.x Gingerbread kommt nach Einbußen von 0,5 Punkten gegenüber dem Vormonat nur noch auf 4,1 Prozent. Das fast vier Jahre alte Ice Cream Sandwich verlor im vergangen Monat 0,4 Punkte und steht jetzt bei 3,7 Prozent.

Trotz der zuletzt beschleunigten Verbreitung von Lollipop bleibt Android eine stark fragmentierte Plattform. Die Haupt- und Unterversionen von Android 2.2 Froyo bis 5.1 Lollipop finden sich weiterhin auf unterschiedlich alten Geräten. Dies ist vor allem für Entwickler ein Problem, die ihre Anwendungen an verschiedene Bildschirmgrößen, Hardware-Komponenten und andere Faktoren anpassen müssen.

Im Gegensatz dazu läuft Apples aktuelles Mobilbetriebssystem iOS 8 rund elf Monate nach Erscheinen inzwischen auf 87 Prozent aller iDevices. Das belegt Apples jüngste Statistik, die alle iPhones, iPads und iPods Touch berücksichtigt, die am 31. August mindestens einmal auf den App Store zugegriffen haben. iOS 7 hält demnach noch einen Anteil von 12 Prozent, frühere Versionen kommen unverändert auf 2 Prozent.

Allerdings ist ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS nicht ganz fair. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Darüber hinaus hat Apple lediglich zwei ähnliche iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst dagegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern.

Aufgrund der Größe und der Vielfältigkeit des Marktes ist daher kein baldiges Ende der Android-Fragmentierung in Sicht. Das liegt auch daran, dass Gerätehersteller ein Update auf Lollipop nur für Smartphones und Tablets anbieten, auf denen aktuell KitKat läuft. Nutzer älterer Geräte stecken hingegen häufig in einer Update-Sackgasse, aus der sie nur durch einen Geräteneukauf oder ein Custom ROM entkommen können. Das dürfte sich auch mit Android 6.0 Marshmallow nicht ändern, das als erstes auf den beiden neuen Nexus-Geräten zum Einsatz kommen wird, die Google voraussichtlich am 29. September vorstellt.

Die relativ geringe Verbreitung der jeweils aktuellsten Android-Version bedeutet zugleich, dass viele Geräte anfällig für Malware und Datendiebstahl sind, da Updates für Googles Mobilbetriebssystem natürlich auch sicherheitsrelevante Patches umfassen, die für ältere Versionen nicht separat erhältlich sind. Ein Beispiel dafür ist ein Fehler in der Browserkomponente WebView unter Android 4.3 und früher, den Google nicht beheben wird. Immerhin versorgt es aber andere Komponenten, die nicht so eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, über Google Play Dienste mit Sicherheitsupdates.

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ZDNet.de Redaktion

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