Entwickler von Android-Malware Svpeng verhaftet

Russische Behörden haben einen 25-Jährigen festgenommen, der die Android-Malware Svpeng entwickelt haben soll. Die Schadsoftware, die Zugangsdaten für Online-Banking sowie Kreditkartendaten stiehlt, soll im vergangenen Jahr rund 350.000 Geräte mit Googles Mobilbetriebssystem infiziert haben, wie Forbes berichtet.

Nach Angaben des russischen Ministeriums für interne Angelegenheiten wurden vier weitere verdächtige Personen in Gewahrsam genommen. Sie sollen einer Cybergang angehören, die sich mit Nazi-Symbolen schmückte.

Dem Bericht zufolge begannen die Angriffe mit Svpeng im Jahr 2013. Kunden der größten russischen Bank Sberbank hätten seitdem rund 50 Millionen Rubel (930.000 Dollar) an die Cyberkriminellen verloren. Im Juni 2014 warnte Kaspersky zudem vor einer Ausbreitung der Malware nach Europa und Nordamerika. Zu dem Zeitpunkt hätten sich 91 Prozent der Attacken bereits gegen englischsprachige Nutzer in Großbritannien und den USA gerichtet.

Svpeng habe im Lauf der Zeit verschiedene Methoden benutzt, um an das Geld von Android-Nutzern zu kommen, heißt es weiter in dem Bericht. Ursprünglich habe die Malware bei jedem Start des Google Play Store zur Eingabe von Kreditkartendaten aufgefordert. Vor allem in westlichen Ländern sei Svpeng als Ransomware aufgetreten und habe im Namen des FBI einen Betrag in Höhe von 200 Dollar eingefordert, um Ermittlungen wegen des Konsums illegaler Pornografie abzuwenden. Zudem blockierte Svpeng den Zugriff auf ein Gerät und machte es damit unbrauchbar.

Die Verhaftungen erfolgten Forbes zufolge bereits am 24. März in der Region Tscheljabinsk. Die russischen Behörden hätten sie aber erst am vergangenen Wochenende öffentlich gemacht. Die Kontrollsoftware für Svpeng hätten die Cyberkriminellen „Das Fünfte Reich“ genannt und mit Nazi-Symbolen versehen. Die Verdächtigen seien geständig. Die Behörde bringe sie zudem mit weiteren Straftaten in Verbindung.

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

4 Stunden ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

5 Stunden ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

13 Stunden ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

1 Tag ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

1 Tag ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

1 Tag ago