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Apples Anteil an den weltweiten Smartphone-Profiten klettert auf 92 Prozent

Apple hat im ersten Quartal seinen Anteil an den weltweiten Smartphone-Profiten deutlich gesteigert. Zwischen Januar und März entfielen 92 Prozent der operativen Gewinne, die die acht größten Smartphone-Hersteller erwirtschaftet haben, auf das Unternehmen aus Cupertino. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine Studie von Canaccord Genuity. Im Vorjahreszeitraum lag Apples Anteil bei 65 Prozent.

Samsung wiederum schöpfte 15 Prozent der operativen Überschüsse ab. Die Anteile der beiden Marktführer übersteigen die Marke von 100 Prozent, da andere Anbieter mit Smartphones kein Geld verdienen oder gar Verluste einfahren.

Apples hoher Anteil ist umso bemerkenswerter, da der iPhone-Hersteller weniger als 20 Prozent aller Smartphones weltweit verkauft. „Dieses Missverhältnis zeigt Apples Fähigkeit, deutlich höhere Preise für seine Telefone aufzurufen“, kommentiert das WSJ. Apples Konkurrenz nutze fast ausschließlich Googles Mobilbetriebssystem Android und könne sich deswegen schlechter abgrenzen. Für sie sei deswegen der Preis ein wichtiges Verkaufsargument.

Apple habe laut Strategy Analytics im vergangenen Jahr mit seinen iPhones einen Durchschnittspreis von 624 Dollar erzielt, heißt es weiter in dem Bericht. Der Durchschnittspreis für Android-Smartphones liege hingegen bei nur 185 Dollar. Im ersten Quartal habe Apple aufgrund der hohen Nachfrage nach iPhone 6 und iPhone 6 Plus seinen Durchschnittspreis sogar auf 659 Dollar gesteigert.

Laut Neil Mawston, Executive Director bei Strategy Analytics, ist vor allem das mittlere Preissegment zwischen Apple und Billiganbietern wie dem chinesischen Hersteller Xiaomi stark umkämpft. „Es besteht die Gefahr, dass man in der Mitte eingekeilt wird“, zitiert ihn das WSJ. Mawston schätzt, dass es weltweit rund 1000 Smartphone-Marken gibt – darunter mehrere Hundert in China.

Seit der Einführung des ersten iPhone im Jahr 2007 hat sich der Smartphonemarkt grundlegend verändert. Canaccord schätzt dem Bericht zufolge, dass zu dem Zeitpunkt rund zwei Drittel der Branchengewinne in Nokias Kassen geflossen sind. Schon fünf Jahre später, also im Jahr 2012, hätten Apple und Samsung die ehemaligen Branchenführer Nokia und Blackberry abgelöst und sich die Smartphone-Profite je zur Hälfte geteilt. Jetzt stehe Apple über der Konkurrenz. „Das High-End-Segment hat sich von Samsung zu Apple verlagert“, ergänzte Mike Walkley, Managing Director von Canaccord.

In den Zahlen der Marktforscher sind laut WSJ allerdings keine Ergebnisse von Xiaomi und dem indischen Anbieter Micromax enthalten, da beide Firmen ihre Bilanzen nicht veröffentlichen müssen. Walkley schätze ihre Gewinne aber als so gering ein, dass sie keinen Einfluss auf das Ergebnis seiner Studie hätten.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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