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Samsung arbeitet an 11K-Display

Samsung Display will zusammen mit anderen Unternehmen das erste Display mit einer 11-K-Auflösung entwickeln. Die Entwickler hoffen auf einen 3D-Effekt durch die extreme Auflösung auf einem Smartphone. Die südkoreanische Regierung unterstützt das Projekt und hat finanzielle Hilfen zugesagt.

Forschungsleiter Chu Hye Yong erklärte bei einer Fachtagung, dass sich Samsung mit dem ehrgeizigen Ziel selbst herausfordert. Mit 2250 ppi (Pixels per Inch), die aus einer Bildschirm-Diagonalen von etwa 5,7 Zoll und einer Auflösung von 11.264 x 6336 Pixel resultieren, erreicht das Display eine fast viermal höhere Pixeldichte als etwa das Samsung Galaxy S6 mit 577 ppi bei einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixel und einer Diagonalen von 5,1 Zoll. Während die Darstellungsfläche bei Quad HD circa 3,7 Megapixel umfasst, sind es bei 11k circa 71 Megapixel. Die Entwicklungsarbeit soll bereits am 1. Juni begonnen haben. Samsung hat die Aufsicht über das Projekt, an dem 13 weitere inländische und ausländische Firmen beteiligt sind, berichtet die koreanische Electronic Times.

Das vom Ministerium für Wissenschaft, Informationstechnik und Zukunftsplanung (MSIP) unterstützte Projekt heißt EnDK. Aus staatlichen Mitteln wird es in den nächsten fünf Jahren etappenweise mit insgesamt 26,5 Millionen Dollar bezuschusst. Ein erster Prototyp soll frühestens 2018 bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang öffentlich vorgeführt werden.

„Wir hoffen, dass wir solche Technologien bei der Olympiade in Pyeongchang 2018 zeigen können, wenn es entsprechende Entwicklungsfortschritte gibt“, sagte Chu. „Manche könnten zur Auffassung kommen, dass 11K eine übermäßige und von Verbrauchern nicht benötigte Spezifikation ist. Aber diese Arbeit könnte als Grundlage für einen weiteren Sprung der koreanischen Displaybranche nach vorn dienen, wenn Materialien und Bauteile dadurch verbessert werden.“

Mit 2250 ppi auf einem Smartphone-Display hofft Samsung außerdem auf einen 3D-Effekt, der offenbar keine spezielle Brille erfordern soll. Bei einer so gesteigerten Auflösung könne eine optische Illusion erzeugt werden, die der Betrachtung auf einem 3D-Bildschirm gleichkomme. Dieser 3D-Effekt werde möglich, da bei 11K die Farben extrem detailliert darstellbar sind.

Derzeit sind bei Flaggschiff-Smartphones Auflösungen von Full HD (1920 mal 1080 Pixel) bis zu Quad-HD (2560 mal 1440 Pixel) üblich, aber 4K-Display lassen wohl nicht mehr lange auf sich warten. Auf mobile 8K-Displays bereitet sich zudem bereits die für Videostandards zuständige Video Electronics Standards Association (VESA) mit ihren Spezifikationen für die Version 1.4a des Embedded DisplayPort (eDP) vor. Der Standard baut auf DisplayPort 1.3 auf und erlaubt die Entwicklung von Laptops, Smartphones, Tablets und All-in-one-Geräten mit 8K-Displays. Sie bieten mit 7680 mal 4320 Bildpunkten die vierfache Auflösung von 4K-Bildschirmen (3840 mal 2160 Bildpunkte).

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11K-Auflösung in Relation zu bisherigen Standards (Grafik: ZDNet.de)
ZDNet.de Redaktion

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