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Microsoft stuft Ask-Toolbar als Malware ein

Microsoft informiert, dass es die Ask-Toolbar ab sofort als Malware einstuft. Seine für die Abwehr von Schadprogrammen gedachten Lösungen Windows Defender und Microsoft Security Essentials erkennen nun ältere Versionen des Programms und entfernen sie. Darauf weist der unabhängige Sicherheitsforscher Graham Cluley in seinem Blog hin.

Es handle sich um „unerwünschte Software“ schreibt Microsoft, das offenbar aus Erfahrung spricht. „Ältere Versionen dieser Software können die Wahl Ihres Suchanbieters ändern oder einschränken. Sie kann verhindern, dass Sie Ihren Suchanbieter wechseln oder abschalten.“

Cluley kommentiert: „Viele der Opfer hätten wahrscheinlich eine saftigere Beschreibung dieses Programms, aber Microsoft wünscht naturgemäß nicht, dass seine Rechtsabteilung durch eine Auseinandersetzung mit ihren Kollegen bei Ask überlastet wird.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass jemand irgendeine Version dieser Software freiwillig installiere. Das Internet sei voll von Anleitungen, um das hartnäckige Programm zu deinstallieren.

Die aktuelle Version der Ask-Toolbar hingegen stuft Microsoft nicht als Malware ein. Sie verzichtet offenbar darauf, die Sucheinstellungen des Browsers zu verändern und mit Tricks eine Deinstallation zu umgehen. The Register zitiert dazu eine Stellungnahme von Ask, seine Software sei nun voll zu Microsofts Richtlinien konform. Ältere Versionen würden automatisch aktualisiert.

Oracle hatte mit einem Java-Update im März 2015 begonnen, auch Mac-Nutzern die Ask-Toolbar als Browserergänzung anzubieten. Wie seit Jahren unter Windows praktiziert, macht Oracle die Installation der Adware während des Installationsvorgangs zum Standard: Der User muss sie ausdrücklich abwählen, um eine Installation auf seinem System zu verhindern. Dies erschien als klare Absage an die zahlreichen Ersuchen von Windows-Nutzern, die Adware-Installation endlich aus dem Java-Installationsprogramm zu entfernen.

Microsoft hatte im Dezember 2014 beschlossen, Systemänderungen durch Browsererweiterungen zu unterbinden. Die neuen Spielregeln decken alle Browser ab, nicht nur den Internet Explorer. Microsoft nennt konkret zwei Verhaltensweisen inakzeptabel: erstens Umgehen von Anwendernachfragen, ob eine Installation einer Toolbar oder Erweiterung wirklich gewünscht ist, und zweitens, wenn der Anwender davon abgehalten wird, bestimmte Browserfunktionen oder Einstellungen zu ändern.

Tipp: Was wissen sie über Microsoft? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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