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Unitymedia plant kostenloses WLAN-Hotspot-Netz

Der in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen aktive Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat auf der Fachmesse ANGA COM in Köln den Aufbau eines WLAN-Hotspot-Netzes angekündigt. Ab August will er erste ausgewählte Innenstädte in seinem Verbreitungsgebiet mit kostenlosen öffentlichen WLAN-Zugängen ausstatten. Bis Ende des Jahres soll das neue Angebot namens WifiSpot dann schon rund 100 Städte umfassen.

Verbraucher mit einem WLAN-fähigen Endgerät erkennen das öffentliche Unitymedia-Netz an der SSID Unitymedia Public WifiSpot. Wählen sie einen Hotspot aus, erhalten sie nach einer Registrierung per SMS einen Zugangscode, der pro Endgerät zwei Jahre lang für das gesamte Unitymedia-WLAN-Angebot verwendet werden kann. Allerdings ist das Highspeed-Datenvolumen mit Datenraten von 10 MBit/s auf 100 MByte pro Tag beschränkt. Danach geht es mit 64 KBit/s im Notbetrieb weiter. Unitymedia wird – voraussichtlich ab Ende des Jahres – Kunden ermöglichen, die WLAN-Infrastruktur ohne Zeit- und Volumenbegrenzung mit bis zu fünf Geräten gleichzeitig zu nutzen.

Mit seinen WifiSpots eifert Unitymedia dem Konkurrenten Kabel Deutschland nach, der seit 2013 zunächst in Bayern und dann auch in anderen Bundesländern, ebenfalls ein WLAN-Hotspot-Netz aufgezogen hat. Dessen sogenannte Homespots konnten Kunden zunächst unbegrenzt und kostenlos nutzen. Für andere Personen war und ist die Zeit in der gratis gesurft werden kann, auf 30 Minuten pro Tag begrenzt. Nachdem die Zahl der Zugangspunkte kräftig gestiegen war, machte Kabel Deutschland im Mai 2014 den zeitlich unbegrenzten Zugang kostenpflichtig. Von „Internet & Telefon“-Kunden mit WLAN-Kabelmodem oder der Homebox-Option verlangt das Unternehmen seitdem für die unbegrenzte Hotspot-Nutzung 4,99 Euro im Monat. Andere Kunden zahlen monatlich 9,99 Euro.

Seit November bietet Kabel Deutschland seine WLAN-Hotspot-Flatrate auch unabhängig von anderen Verträgen an. Sie kostet dann monatlich 19,99 Euro. Dafür erhalten Nutzer zeitlich unbegrenzten Internetzugriff über die inzwischen über 500.000 WLAN-Hotspots im Verbreitungsgebiet von Kabel Deutschland. Dieses umfasst alle Bundesländer außer Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen – in denen nun Unitymedia mit dem WLAN-Ausbau beginnt.

Dabei sollen ab August zunächst in den Unitymedia-Shops im Verbreitungsgebiet öffentliche WifiSpots freigeschaltet werden. Schrittweise kommen dann in ausgewählten Städten Verstärkerpunkte hinzu, die zu WifiSpots aufgerüstet werden. Zweite Säule des Ausbaus ist mit PowerSpot ein Dienst, der speziell Unternehmen mit Publikumsverkehr – etwa Restaurants, Kneipen und Cafés, aber auch Friseursalons oder Arztpraxen – ermöglichen soll, ihren Gästen und Kunden kostenloses WLAN anzubieten. Dazu wird die erforderliche WLAN-Infrastruktur bereitgestellt und Unitymedia übernimmt als Provider zudem die sogenannte Störerhaftung, so dass das jeweilige Unternehmen rechtlich abgesichert ist. Jeder PowerSpot-Kunde kann dennoch für „seinen“ Zugangspunkt eine Startseite gestalten und dort eigene Inhalte einbinden.

Ein ähnliches Angebot hatte die Telekom zur CeBIT im März angekündigt. Das Paket „Hotspot Plug’n’Play“ können Firmen nutzen, um ihren Besuchern und Gästen kostenloses WLAN anzubieten, indem sie ihren Internetzugang mit den Kunden teilen. Der enthaltene Router der Telekom sorgt dafür, dass der Datenverkehr der Nutzer von dem des Anschlussinhabers getrennt wird. So sei auch sichergestellt, dass Firmen – unabhängig davon, wie die Diskussion um die WLAN-Störerhaftung ausgeht, rechtlich auf der sicheren Seite sind. Die WLAN-Nutzung ist für die Gastnutzer zudem ohne Anmeldung möglich. Das erspart dem nutzenden Unternehmen die Administration. Der Anschlussinhaber zahlt für das Paket einen Festpreis von 39,95 Euro pro Monat. Der Router, der von Cisco zugeliefert wird, kostet einmalig 99 Euro.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

ZDNet.de Redaktion

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