Google hat auf der Entwicklerkonferenz I/O neben einer neuen Android-Version und dem IoT-Betriebssystem Brillo auch einen neuen Foto-Dienst vorgestellt. Fotos ersetzt den zuletzt in Google+ integrierten Service und steht zudem als App für Android und iOS zur Verfügung. Nutzer sollen künftig von allen ihren Geräten aus auf ihre Aufnahmen zugreifen können.
„In dieser neuen, eigenständigen App könnt ihr all eure Fotos und Videos aufbewahren“, schreibt Anil Sabharwal, Chef von Google Fotos, in einem Blogeintrag. „Sie hilft beim Organisieren eurer Bilder und lässt eure festgehaltenen Momente lebendig werden. Damit könnt ihr alles, was euch wichtig ist, teilen und speichern.“
Allerdings komprimiert Google Fotos und Videos stark – wenn auch unter Beibehaltung der Auflösung. Bei einem Test von ZDNet reduzierte sich die Größe eines 16-Megapixel-Fotos im JPEG-Format von 7,4 auf 1,7 MByte. Entscheidet sich der Nutzer für die Option „Originalgröße“, speichert Google die Originaldateien und rechnet alle Uploads auf den kostenlosen Speicherplatz von 15 GByte an.
Google Fotos sortiert Bilder zudem automatisch nach Orten und anderen Kriterien. Aufnahmen von Blumen oder blühenden Bäumen fasst Google beispielsweise unter dem Stichwort „Blumen“ zusammen. „Ihr müsst euren Aufnahmen keine Tags oder Labels hinzufügen und auch nicht mühsam Alben erstellen“, so Sabharwal weiter. „Wenn ihr nach einem bestimmten Foto sucht, könnt ihr es mithilfe einer einfachen Suche sofort finden.“
Die Fotos-App bietet auch verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten. Beispielsweise lassen sich Farbe und Belichtung anpassen. Die App erlaubt es aber auch, Kollagen, Animationen und Filme mit Musik zu erstellen. Dafür bietet Google auch einen Assistenten an, der über das Menü oder einen Wisch nach links gestartet wird.
Nutzer können zudem aus der App heraus Fotos und Videos über Dienste wie Twitter, Hangouts und WhatsApp an Freunde und Bekannte weiterleiten. Da Google nur einen Link verschickt, lassen sich die geteilten Inhalte im Browser und ohne Log-in ansehen. Eine hochauflösende Version eines Fotos kann der Empfänger zudem herunterladen und auf seinem Gerät speichern.
Für Anwender, die Wert auf die Speicherung hochqualitativer Fotos legen, lohnt ein Blick auf Konkurrenzangebote. Das kostenlose Abo auf Flickr umfasst beispielsweise einen 1000 GByte großen Fotospeicher. Wer sich für ein zweijähriges Pro-Abo entscheidet, erhält für knapp 45 Dollar unbegrenzten Fotospeicher. Für 1 Terabyte Speicher verlangt Google hingegen knapp 10 Dollar – und zwar pro Monat. Dafür kann man diesen auch zur Speicherung anderer Daten nutzen, während Flickr auf Fotos und Videos beschränkt ist.
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