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Lenovo will bis 2020 weltweiter Marktführer bei Servern sein

Lenovo hat angekündigt, innerhalb der nächsten fünf Jahre zur Nummer eins im weltweiten Servermarkt aufsteigen zu wollen. Aktuell belegt das chinesische Unternehmen laut Zahlen von IDC den dritten Rang in diesem Segment. Kong Meng Koh, für die Region Asien-Pazifik zuständiger Vice President von Lenovos Enterprise Business Group, sieht es nach der Übernahme von IBMs x86-Server-Sparte gut aufgestellt, um die Führungsposition in dem auf 100 Milliarden Dollar geschätzten Markt anzustreben.

Der Zeitpunkt könnte für Lenovo günstig sein, da sich Konkurrenten wie IBM zunehmend aus dem Servermarkt zurückziehen – hauptsächlich weil dieser zuletzt geschrumpft ist. Nach Daten von Garter für das dritte Quartal 2014 verzeichneten nur die Regionen Nordamerika und Asien Zuwächse. In anderen Gebieten waren die Verkäufe eher durchwachsen oder gingen im Jahresvergleich zurück. Im dritten Quartal 2013 waren sie bereits um über 20 Prozent gesunken.

Ungeachtet dieser Entwicklung erklärte Koh gegenüber ZDNet, dass sich in dem Bereich noch erhebliche Wachstumschancen böten. „Tatsache ist, dass der weltweite PC-Markt in den vergangenen zwei bis drei Jahren stagniert oder leicht rückläufig ist. Das ist ein Markt, der nicht wächst“, sagte Koh. Zugleich habe Lenovo aber seine Stückzahlen und seinen Anteil in diesem Markt steigern können.

„Im Gegensatz dazu beobachten wir beim Server- und Enterprise-Markt zwar nur eine Wachstumsrate von 1 bis 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die aber deutlich über der des PC-Markts liegt, die negativ ausfällt. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern betrachten wir den Servermarkt daher als Wachstumsbranche.“ Es gebe eine Welle an IoT- und Cloud-Produkten, deren Verbreitung schnell zunehme und so auf Backend-Seite Umgebungen für Server und Storage schaffe. „Wir wollen für dieses Wachstum bereit sein, wenn es soweit ist.“

Koh wies auch Hinweise auf einen schrumpfenden Hardware-Markt zurück, weil Unternehmen vermehrt in die Cloud wechseln. Ihm zufolge wollen 40 Prozent der großen Konzerne ihre Infrastrukturen aufgrund regulatorischer Bestimmungen weiterhin vor Ort betreiben. „Es gibt einen Markt für On-Premise, sei es im wachsenden Bereich der Cloud-Technologie oder im Bereich für traditionelle Rechenzentrums-Workloads und Applikationen. Es ist ein Marktsegment, das wir nicht ignorieren dürfen.“ Lenovo lasse aber auch den Cloud-Markt nicht außer Acht. „Wir wollen uns auch auf die Cloud konzentrieren und zwar auf mehrere Arten, egal ob Off-Premise oder in Form von Managed-Service-Provider-Abkommen“, so Koh. „Die Leute werden Hardware benötigen, und wir wollen in der Lage sein, diese Nachfrage mit der richtigen Art Hardware hinsichtlich Storage und Server zu erfüllen. Wir glauben, dass wir bereits jetzt sehr gut dafür aufgestellt sind.“

Lenovos Fokus auf den Servermarkt fügt sich in seine breitere Strategie ein, ein Ende-zu-Ende-Lösungsanbieter zu sein. Hauptkonkurrenten wie HP haben diesen Ansatz inzwischen aufgegeben. „Einer unserer Rivalen erklärte vor ein paar Jahren, dass sein Geschäfts besser gemeinsam funktioniere, und entscheidet nun, dass es besser getrennt werden sollte. Wir wissen nicht, welche Strategie dahinter steckt, aber unsere Strategie war vom ersten Tag an sehr klar: Wir wollen sicherstellen, dass wir unter Chancengesichtspunkten jeden Aspekt des IT-Bedarfs abdecken.“

Auch im Smartphone-Segment will Lenovo weiterhin aktiv sein. Laut seiner nun ebenfalls öffentlich gemachten strategischen Planung wird es nach Abschluss der Übernahme von Motorola Mobility zweimal jährlich zwei neue Produkte einführen und sein E-Commerce-Angebot im Quartalsrhythmus aktualisieren.

[mit Material von Aimee Chanthadavong, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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