Die Stiftung Warentest hat 38 verbreitete Banking-Apps geprüft und nur sieben ihnen für gut befunden, da sie reibungslos und sicher funktionierten. Es gibt „noch reichlich Luft nach oben“, lautet das Fazit des Tests, der in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest erscheint.
Grundsätzlich befanden die Tester das mobile Banking mit Apps als ebenso sicher wie am PC. Für alle Apps im Test hielten die Banken mindestens ein sicheres Verfahren bereit. Bemängelt wurde hingegen vor allem der Funktionsumfang, der hinter dem gewohnten Onlinebanking zurückblieb. So ließen elf der getesteten Apps frühere Überweisungen nicht als Vorlage für weitere Aufträge speichern. Dreizehn Apps erlaubten keine Termin- oder Auslandsüberweisungen. Sieben Apps konnten keine Daueraufträge anlegen.
Als sinnvoll betrachten die Tester den Schutz einer Banking-App durch ein zusätzliches Passwort. Allerdings boten die Anwendungen teilweise auch die Speicherung der PIN an. Das aber widerspricht oft den Nutzungsbedingungen der Banken und bringt dem Anwender das Risiko ein, für eventuelle Schäden selbst zu haften. Die Datenschutzbestimmungen der getesteten Apps entsprachen in der Regel den gesetzlichen Bestimmungen. Laut Finanztest-Redakteurin Kerstin Backofen ist daher „zumindest von der Papierdatenschutzbestimmung her keine Kritik angebracht“.
Mehr als die Hälfte der Daten versendet laut Finanztest keine überflüssigen und sensiblen Daten unverschlüsselt, die sonst leicht von Dritten mitgelesen werden könnten. Als mangelhaft fiel jedoch die App Numbrs des Schweizer Anbieters Centralway durch, deren Datensendungsverhalten die Stiftung Warentest als „sehr kritisch“ einstufte. Die Anwendung sei so konzipiert, dass der Hersteller alle Zugangsdaten und TANs zur Bestätigung der Aufträge übertragen bekommt und speichern kann. Damit sei der gesamte Zahlungsverkehr des Anwenders durchleuchtbar. Numbrs erreichte durch Fernsehwerbung hohe Downloadzahlen. Im Rahmen einer „Media for Equity“-Vereinbarung übernahm die ProSiebenSat.1 Media AG Anteile an Centralway.
Die getesteten Anwendungen waren überwiegend kostenlos. Die kostenpflichtigen schlugen zwischen einmalig 99 Cent und knapp neun Euro jährlich zu Buche. Eine bessere Qualität konnte den kostenpflichtigen Apps jedoch nicht attestiert werden – umgekehrt waren die kostenlosen nicht schlechter. Der Banking-Apps-Test ist bereits zum Preis von 2 Euro abrufbar.
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