Categories: InnovationWearable

iFixit hat die Apple Watch zerlegt

Die Reparaturspezialisten von iFixit haben die Apple Watch zerlegt und für ihre Reparierbarkeit fünf von zehn möglichen Punkten vergeben. Eine spätere technische Aufrüstung hingegen schließen sie aus, da das als S1 bezeichnete System-in-Package (SIP) mit dem Prozessor in Kunstharz gegossen und nicht zerstörungsfrei aus dem Gehäuse der Computeruhr zu lösen ist. Über ein solches mögliches Upgrade wurde zuvor spekuliert – und vergeblich vor allem für die besonders teuren Modelle erhofft.

Die Taptic Engine soll für haptisches Feedback sorgen (Bild: iFixit).

Positiv zur Reparaturbewertung trugen das auch für den Benutzer leicht zu lösende und austauschbare Armband bei. Die Entfernung des Displays erwies sich als schwierig, aber nicht unmöglich. Nach der Öffnung des Gehäuses war auch die Batterie leicht zu entfernen. Mehr allerdings ging nicht – die Experten halten daher für praktisch unmöglich, weitere Komponenten auszutauschen.

Das iFixit-Team flog nach Australien, weil die Apple Watch aufgrund der lokalen Zeit dort zuerst zu bekommen war. Es nahm sich zuerst die Apple Watch Sport und dann das Standardmodell mit Edelstahlgehäuse vor – konnte aber im Inneren keine Unterschiede zwischen den unterschiedlich kostspieligen Smartwatches feststellen.

Nach der Entfernung des Armbands fiel den Experten eine Klappe auf, hinter der sich offenbar ein Diagnoseanschluss verbarg. Seitlich konnten sie die Modellnummer A1553 ablesen, die für das 38-Millimeter-Gehäuse steht. Das Display mussten sie kraftvoll mit einem Spezialwerkzeug entfernen und stießen auf eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 205 mAh – deutlich weniger als die 300-mAh-Akkus in Moto 360 und Samsung Gear Live. Die Batterie wurde jedoch nur mit einem schwachen Kleber festgehalten und ließ sich leicht entfernen – einem Austausch durch Apple steht daher wenig im Weg. Die Apple Watch mit 42-Millimeter-Gehäuse könnte zudem über einen etwas größeren Akku verfügen.

Die Batterie der Apple Watch ist leicht zu entfernen (Bild: iFixit).

Die Taptic Engine, die Vibrationen erzeugt und für haptisches Feedback sorgen soll, war am Lautsprecher befestigt. iFixit hält das für sinnvoll, da passende Töne das Feedback ergänzen könnten.

Der verbaute Sensor für die Pulsfrequenz erwies sich tatsächlich als Plethysmograf. Beim Display handle es sich wahrscheinlich um ein von LG zugeliefertes Kunststoff-AMOLED-Display, wie zuvor schon von Analysten vermutet.

Das als S1 bezeichnete System-in-Package kann nicht zerstörungsfrei aus der Computeruhr gelöst werden (Bild: iFixit).

Die mit zahlreichen Fotos dokumentierte Zerlegung durch iFixit ist derzeit noch nicht völlig abgeschlossen. Insbesondere hinsichtlich Apples S1-System mit der essenziellen Computertechnik sind noch Rätsel zu lösen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

14 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

16 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

17 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

1 Tag ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

1 Tag ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

2 Tagen ago