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iFixit: Samsung Galaxy S6 Edge ist schwierig zu reparieren

iFixit hat das Samsung Galaxy S6 Edge zerlegt. Das US-Unternehmen, das Ersatzteile und Werkzeuge für Smartphones, Tablets und auch Macs verkauft, bescheinigt dem mit einem zu beiden Seiten hin abgerundeten Display ausgestatteten Gerät eine schlechte Reparierbarkeit. Von 10 möglichen Punkten erhielt das Galaxy S6 Edge nur 3. Apples iPhone 6 Plus schnitt mit 7 von 10 Punkten im vergangenen Jahr deutlich besser ab.

Positiv fiel iFixit die Verwendung von „modularen“ Komponenten auf, die einen Austausch erleichtern. Allerdings ist es wohl sehr schwierig, das Gerät zu öffnen. iFixit setzte dafür Spezialwerkzeug ein, um zuerst den verwendeten Kleber zu erwärmen und dann mit einem besonders starken Saugnapf die Rückseite zu lösen. Gegenüber den Vorgängern mit austauschbarem Akku sei dies ein „Rückschritt“.

Auch der Akku ist der Zerlegeanleitung zufolge fest verklebt und kann erst nach dem Ausbau der Hauptplatine entfernt werden. iFixit befürchtet zudem, dass sich ein gebrochenes Displayglas nicht ohne Beschädigung des darunter liegenden Touchscreens entfernen lässt. Damit müsste also im Fall eines Glasbruchs wahrscheinlich die gesamte Display-Einheit ausgetauscht werden.

iFixit nennt aber auch Details zu den verbauten Komponenten. Von Samsung stammen demnach der Achtkern-Prozessor Exynos 7420, die 3 GByte LPDDR4-RAM und der 32 GByte große NAND-Flash-Speicher. Bei einem weiteren Samsung-Chip mit der Bezeichnung N5DDPS3 handelt sich angeblich um den NFC-Controller. Den Audiochip hat das koreanische Unternehmen jedoch bei Wolfson Microelectronics bestellt. Auch der Sechs-Achsen-Bewegungssensor mit Gyroskop ist demnach keine Eigenentwicklung der Koreaner.

Das Samsung Galaxy S6 lässt sich nur mit Spezialwerkzeug wie dem Wärmekissen iOpener öffnen (Bild: iFixit).

Samsung hatte das Galaxy S6 Edge zusammen mit dem Galaxy S6 Anfang März auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt. Es setzt bei beiden Geräten auf ein neues Design mit einem Materialmix aus Metall und Glas statt des bisher hauptsächlich verwendeten Plastik.

Anfang der Woche wehrte sich Samsung gegen den Vorwurf, das Galaxy S6 Edge sei leichter zu verbiegen als das iPhone 6 Plus. Die vom Handyversicherer Square Trade ermittelte Kraft von 110 lbf (489 Newton), bei der das Gerät verbiegt und auch sein Display bricht, trete in der Praxis kaum auf. In der rückseitigen Hosentasche liege der Druck viel eher bei 66 lbf (294 Newton). Außerdem hätten interne Tests ergeben, dass Galaxy S6 und S6 Edge sich auch bei 79 lbf (351 Newton) noch nicht verbögen. “Das ist so viel Druck, wie man benötigt, um fünf Bleistifte gleichzeitig zu brechen.”

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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