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Microsoft und Yahoo beraten noch einen Monat über Suchabkommen

Microsoft hat Yahoo einen weiteren Monat Zeit gegeben, bevor es einen eventuellen vorzeitigen Ausstieg aus dem eigentlich auf zehn Jahre angelegten Suchabkommen beider Firmen von 2009 bekannt geben muss. Das steht in einer Börsenpflichtmeldung von Yahoo.

Während der damalige Microsoft-CEO Steve Ballmer 2008 noch über einen Kauf von Yahoo für 45 Milliarden Dollar nachdachte, kam es im Juli 2009 immerhin zu einem Suchabkommen: Yahoo würde Microsofts Such-Engine Bing nutzen, aber Anzeigen weiter selbst verkaufen und auch für wichtige Microsoft-Webangebote vertreiben.

Der Vertrag enthielt eine Klausel: Sollte Yahoos Durchschnittsumsatz pro US-Suchanfrage („Revenue Per Search“, kurz auch RPS) über zwölf Monate hinweg unter einem bestimmten Prozentanteils von Googles RPS liegen, wurde ihm ein Ausstieg aus dem Abkommen im Februar 2015 eingeräumt, fünf Jahre nach dem Start. Für diese Entscheidung, die bis 23. März kommuniziert werden sollte, hat Yahoo nun einen weiteren Monat Zeit.

Microsoft hat Yahoo in den vergangenen Jahren Ausgleichszahlungen für ausbleibende Suchumsätze geleistet. Im Dezember 2013 gab es einem Bericht zufolge zu, dass die Microsoft-Zahlungen 31 Prozent aller Umsätze ausmachten. Zuvor hatte es immer von rund 10 Prozent gesprochen.

Yahoo-Chefin Marissa Mayer hat mehrfach angedeutet, dass sie das vor ihrer Amtsübernahme geschlossene Abkommen ablehnt. Unter anderem begannen unter ihrer Führung wieder neue Forschungsprojekte im Suchbereich. Das Microsoft-Management betont hingegen, die Partnerschaft habe sich im Lauf der Jahre stabilisiert.

Microsoft konnte durch die Partnerschaft seinen Anteil am Suchmarkt erhöhen. Es hat Bing parallel in weitere eigene Produkte und Dienste integriert. Unter anderem schuf es das werbefinanzierte „Windows with Bing„. Es erwartet, dass die Suchabteilung in der zweiten Jahreshälfte 2015 erstmals profitabel arbeiten wird.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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