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Tim Cook: Apple hat den Mut, alte Techniken aufzugeben

Apple-CEO Tim Cook hat in einem Interview mit Fast Company zu Protokoll gegeben, was Apple seiner Meinung nach von Microsoft unterscheidet. Microsofts Problem sei es lange gewesen, dass es sich nicht von Legacy-Technik (Altsystemen) trennen wollte. Cook sagte: „Apple hatte immer die Disziplin, die mutige Entscheidung zu treffen und sich zu lösen.“

Der CEO zählte Beispiele auf: „Wir haben uns von der Floppy-Disk gelöst, als sie bei vielen Anwendern noch beliebt war. Statt die Dinge auf traditionelle Weise anzugehen, sich zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren, nahmen wir das optische Laufwerk heraus, das manche Menschen liebten. Wir haben unseren Anschluss geändert, obwohl viele Leute am 30-Pin-Anschluss hingen.“ Unerwähnt blieb der jüngste Fall des Retina-Macbooks mit 12 Zoll, das auf einen herkömmlichen USB-Anschluss in voller Größe verzichtet.

Diese Entscheidungen seien nicht immer populär gewesen, sagte Cook. Apple sei auch keineswegs perfekt. Aber das Ziel sei immer gewesen, Komplexität vor dem Nutzer zu verbergen, die Bedienung für ihn so einfach wie möglich zu machen.

Apples Kultur bestehe darin, dass sich alles ändern könne – außer den Werten des Unternehmens. Dies führte er auf seinen Vorgänger Steve Jobs zurück. „Steve ließ sich nie auf eine Position, eine Ansicht festlegen. Er war auf die Philosophie festgelegt, auf die Werte. Die Tatsache, dass wir eigentlich die Welt verändern wollen, bleibt sich gleich. Das ist der Grund, warum wir jeden Tag in die Arbeit kommen.“

Das Interview nahm nicht Bezug auf jüngste Aussagen von Microsofts Gründer und Ex-CEO Bill Gates. Gates wird in einem diese Woche veröffentlichten Auszug aus der kommenden neuen Steve-Jobs-Biografie – „Becoming Steve Jobs“ von Brent Schlender und Rick Tetzeli, der auch das Cook-Interview führte – zitiert. Auf die Frage, ob Jobs damals Microsoft-CEO hätte sein können, sagte Gates: „Er wäre schrecklich gewesen.“

Für das Design des Retina-Macbooks mit 12 Zoll musste Apple übrigens in den letzten Tagen viel Häme auf Twitter hinnehmen, wie The Verge zusammengestellt hat. Konkurrierende Hersteller wie Asus, Dell und Lenovo wiesen darauf hin, dass sie bereits Modelle mit geringerer Dicke im Programm haben, aber auf traditionelle USB-Ports nicht verzichten müssten. In einigen Fällen wurden aber ungünstige Daten wie geringere Auflösung oder höheres Gewicht nicht erwähnt.

[mit Material von Chris Matyszczyk, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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