Google X erforscht Multiple Sklerose

Googles Forschungsabteilung Google X hat eine Partnerschaft mit dem Arzneimittelkonzern Biogen Idec geschlossen. Gemeinsam wollen sie die unheilbare Krankheit Multiple Sklerose (MS) erforschen, wie Bloomberg berichtet.

MS kann von Patient zu Patient äußerst unterschiedlich verlaufen. Die Auswirkungen reichen vom Taubheitsgefühl bis zur Lähmung. Google X will im Lauf der mehrjährigen Kooperation Anhaltspunkte finden, wovon der Krankheitsverlauf abhängt und wie Schübe ausgelöst werden.

Biogen Idec ist Hersteller von Medikamenten, die die Folgen einer MS-Erkrankung eindämmen. Es hofft auf Rückschlüsse auf neue Behandlungsformen und Hinweise, für welche Patienten welches Medikament geeignet ist. Für Datenerfassung rund um die Uhr hat es bisher mit dem Fitbit-Armband experimentiert. Es arbeitet Bloomberg zufolge auch an einer iPad-App.

Google X befasst sich in dem Projekt nicht zum ersten Mal mit einem medizinischen Thema: Vor rund einem Jahr stellte es eine funkende Kontaktlinse für die Messung des Blutzuckerspiegels vor. Sie soll inzwischen an den Pharmakonzern Novartis lizenziert worden sein. Zudem hat es versucht, perfekte Gesundheit in Form von Daten zu definieren. Außerdem hat Google im September 2014 einen Hersteller eines elektronischen Löffels übernommen, das dem Zittern von Parkinson-Patienten entgegenwirken soll: Lift Lab wurde in Google X integriert.

Bloomberg zitiert Google X mit der Aussage, es werde sich nicht zu einem Pharmaspezialisten entwickeln. Es bestehe aber großes Interesse, gerade an schwierigen medizinischen Forschungsprojekten teilzunehmen, die völlig neue Ansätze rechtfertigen.

Google X hat auch die Augmented-Reality-Brille Google Glass entwickelt. Mit Project Loon erprobt es Internet-Versorgung entlegener Regionen durch Funkballons in der Stratosphäre, und für selbstlenkende Autos ist es ebenfalls zuständig.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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