Der Messenger-Dienst wird häufig wegen seinem mangelhaften Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer kritisiert. Zuletzt hatten Informatiker der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sich in einer Studie mit dem unzureichenden Datenschutz von WhatsApp auseinandergesetzt. „Ich weiß genau, dass du während der Arbeit chattest!“, bringen sie eine Schwachstelle auf den Punkt. Als grundlegendes Problem machte die Forschergruppe die enge Verknüpfung von Telefonnummer und Nutzeridentität bei Smartphone-Messengern aus. Das sollte es mühelos erlauben, mit anderen Teilnehmern augenblicklich in Verbindung zu treten, ohne eine umständliche Einrichtung oder das formelle Einholen einer Zustimmung. Diese Bequemlichkeit setzt jedoch das Hochladen der vollständigen Adressbücher der Nutzer voraus, um bestimmen zu können, welche Kontakte über den jeweiligen Messenger-Dienst erreichbar sind.
Diese Problematik sowie die WhatsApp-Übernahme von Facbook haben vor allem einige deutsche Nutzer zur Abwanderung veranlasst. Davon konnte der in der Schweiz entwickelte Messenger Threema profitieren. Die auf Verschlüsselung und dem Schutz der Privatsphähre optimierte App hat allein nach Bekanntwerden der WhatsApp-Übernahme durch Facebook seine Nutzerzahl innerhalb von 24 Stunden auf 400.000 verdoppelt. Wenige Wochen später betrug sie 2,8 Millionen. Laut Apple-Bestenliste ist der Krypto-Messenger Threema das meistverkaufte iOS-Programm 2014.
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