Apple kauft E-Book-Empfehlungsdienst BookLamp

Apple hat mit BookLamp einen Empfehlungsdienst für E-Books übernommen, um sich im Kampf gegen Amazon besser zu positionieren. Als erstes berichtete TechCrunch über die Akquisition. Seinen Quellen zufolge lag der Kaufpreis zwischen 10 und 15 Millionen Dollar.

Laut TechCrunch hat Apple den Bericht inzwischen bestätigt. Ein Sprecher des Unternehmens aus Cupertino teilte aber lediglich mit: „Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technikfirmen, und wir sprechen generell nicht über unsere Absichten und Pläne.“

Die BookLamp-Website ist nicht länger aktiv. Stattdessen bekommen Besucher nur eine Abschiedsbotschaft zu sehen, in der es heißt: „Wir möchten euch für die jahrelange Unterstützung bei unserem Versuch, die aufregende Welt des geschriebenen Wortes durch digitale Analyse zu erkunden, danken. Ab sofort wird die BookLamp.org-Site – die als Technikdemo für das Buchgenomprojekt diente – jedoch nicht länger verfügbar sein, da unsere Firma ihre Mission weiterentwickelt.“

Das bekannteste Produkt des Start-ups aus Boise im US-Bundesstaat Idaho war das erwähnte Buchgenomprojekt. Es machte Nutzern Vorschläge für neuen Lesestoff, indem es die natürliche Sprache anderer Buchtitel analysierte. So konnte es Anwendern anhand der „Buch-DNS“ Empfehlungen für Bücher mit einem von ihnen bevorzugten Schreibstil oder Genre geben.

Die Technik und das Know-how der BookLamp-Entwickler könnte Apple helfen, seinen iBooks-Service um bessere Empfehlungen, Suche und Kategorisierung zu erweitern. Amazon bietet mit X-Ray bereits eine Funktion an, die die Struktur eines Buches durchsucht und dem Leser wesentliche Gedanken und Themen, Hauptfiguren oder Schauplätze anzeigt. Diese Informationen sind auch für den Anbieter nützlich, um Bücher automatisch in Kategorien einzuordnen oder die geeignete Altersklasse zu bestimmen.

Aktuell bietet Apples iBooks nur wie der App Store diverse Bestenlisten auf Basis von bestimmten Autoren oder Kategorien, aber keine individuellen Empfehlungen. So erhalten Nutzer nicht direkt Tipps zu Büchern, die anhand ihrer Vorlieben für sie interessant seien könnten. Auf Basis von BookLamps könnte Apple dieses Feature nachliefern und Kunden so einen Mehrwert bieten, sodass sie sich entscheiden, bei ihm zu kaufen – statt bei Amazon.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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