Bezahldienst: Visa ersetzt Kontonummer durch digitales Token

Der Kreditkartenanbieter Visa hat mit Visa Digital Solutions ein Bündel von Angeboten angekündigt, die sichere Zahlungen über eine breite Palette von Wearables und mit dem Internet verbundenen Geräten gewährleisten sollen. Sie unterstützen neue Bezahlmethoden wie Wave-to-pay oder Scan-to-pay. Für den September ist die Einführung des Visa Token Service vorgesehen, der die Bezahlsicherheit stärken und zugleich die Brancheninnovation fördern soll.

(Bild: Visa)

„Visa Digital Solutions macht die Standards, Tools und Services verfügbar, um jedes mit dem Internet verbundene Gerät in einen sicheren Träger für den Handel zu verwandeln“, erklärte dazu Senior Vice President Sam Shrauger. „Smartphone-Hersteller können auf sichere Weise ein Visa-Konto auf ein Gerät laden. Händler können Visa-Bezahlfunktionen direkt in ihren mobilen Apps einbinden. Finanzinstitutionen können mobile und Online-Bezahlungen innerhalb ihrer mobilen Bankanwendungen anbieten.“

Visa hebt den Käuferschutz durch seinen neuen Token Service hervor. Die Token sollen als numerischer Ersatz für die 16-stelligen Kontonummern auf den Plastikkarten fungieren und Transaktionen ermöglichen, ohne Kontoinformationen preiszugeben. Sie können direkt auf mobilen Geräten, in E-Commerce-Anwendungen sowie cloudbasierten mobilen Anwendungen gespeichert werden.

Bei Verlust oder Diebstahl eines Mobilgeräts können die Token sofort neu ausgegeben werden, ohne die Kontonummer zu ändern oder neue Plastikkarten zu fertigen. Da sie auf vorhandenen ISO-Standards basieren, sind sie von Händlern und Dienstleistern wie herkömmliche Kartenzahlungen zu verarbeiten.

Die Visa Digital Solutions sind teilweise sofort verfügbar, aber die ganze Bandbreite der Funktionen soll in den USA bis Januar 2015 und weltweit im Lauf des Jahres verfügbar werden. Zuerst zugänglich werden die Angebote im Rahmen des Programms Visa Ready für frühe Anwender. Anfang 2015 will Visa außerdem ein Developer Center mit Produktspezifikationen, APIs, SDKs und Implementierungsrichtlinien einrichten.

Bereits in der letzten Woche stellte das Unternehmen seinen neuen Bezahldienst Visa Checkout vor, mit dem es offenbar in Konkurrenz zu Paypal treten will. Verbraucher in den USA, Kanada und Australien können mit Checkout bei Online-Händlern bezahlen, die am Programm teilnehmen. Auch hier müssen die Kunden nicht mehr ihre Kreditkartennummer eingeben, sondern können mit Namen und Passwort bezahlen.

[mit Material von Rachel King, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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