Toshiba fordert wegen angeblicher Industriespionage 1,1 Milliarden Dollar Schadenersatz von SK Hynix. Das geht einem Bericht der Agentur Reuters zufolge aus einer Börsenpflichtmeldung hervor, die die das südkoreanische Unternehmen am Montag veröffentlicht hat. In seiner im März bei einem Bezirksgericht in Tokio eingereichten Klage wirft Toshiba SK Hynix vor, sich illegal Informationen über seine NAND-Flash-Speichertechnik verschafft zu haben.
Darüber hinaus verlangt das japanische Unternehmen, dass SK Hynix die Produktion und den Verkauf von NAND-Speicherprodukten einstellt, die Toshibas Technologien nutzen. Die fraglichen Daten soll SK Hynix zudem vernichten.
SK Hynix hat dem Bericht zufolge die Abweisung der Klage beantragt. Ein Sprecher des Unternehmens wollte laut Reuters den Fall nicht weiter kommentieren.
Neben Toshiba geht auch SanDisk rechtlich gegen SK Hynix vor. Im März hatte die Polizei in Tokio einen früheren SanDisk-Ingenieur verhaftet, der Hynix im Jahr 2008 technische Unterlagen zu NAND-Flash übergeben haben soll. Er war zeitweise auch in einem von SanDisk und Toshiba gemeinsam genutzten Werk tätig. Von SanDisk wechselte er damals direkt zu Hynix.
Toshiba hatte im März den Schaden auf mindestens 100 Milliarden Yen (730 Millionen Euro) geschätzt. Flash-Speicherchips, wie sie in Smartphones und Tablets verbaut sind, sind eine wichtige Einnahmequelle von Toshiba. Laut DRAM-Exchange war Toshiba im ersten Quartal mit einem Marktanteil von 19,9 Prozent der zweitgrößte Hersteller von NAND-Flash-Speicher.
2004 hatte Toshiba schon einmal gegen Hynix geklagt – und zwar wegen Verstößen gegen Speicherpatente. Nach drei Jahren einigten sich die Firmen aber außergerichtlich und lizenzierten sich gegenseitig ihre Patente.
[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]
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