HydraBase: Facebook aktualisiert Messaging-Datenbank

Facebook hat in einem Blogbeitrag HydraBase vorgestellt, ein Update für die nicht relationale Datenbank Apache HBase, in der es Nutzernachrichten speichert. Die Einführung von HydraBase steht demnach unmittelbar bevor. Es soll die Ausfallzeit von Facebook Messages auf etwa 5 Minuten im Jahr reduzieren.

HBase nutzt das Hadoop Distributed File System (HDFS). Es ist bei Facebook Grundlage für Messages, Analytics, ein internes Monitoring-System, die neue Geolokalisierungsfunktion „Freunde in der Nähe“, den Suchindex, die Analyse von Streaming-Daten und Data Scraping für die internen Data Warehouses.

Fünf Minuten Ausfall im Jahr entsprechen einer Verfügbarkeitsquote von 99,999 Prozent. Aktuell ist Facebooks HBase-Installation erst bei 99,99 Prozent – fast eine Stunde im Jahr.

Die wichtigste Verbesserung durch HydraBase ist laut Facebook, dass es verteilte Standby-Server möglich macht. Die Entwickler beschreiben das aktuelle System: „Wenn ein Server für eine Region ausfällt, migrieren alle auf diesem Server gehosteten Regionen auf einen anderen Server der Region, was einer automatischen Ausfallsicherung entspricht.“ Dies bedeute aber Verzögerungen, weil die Dateien in HBase migriert werden müssen. HydraBase hingegen „entkoppelt logische und physikalische Replikation“.

„Statt jede Region mit einem einzigen Server abzudecken, wird in HydraBase jede Region auf einer Reihe Server gehostet. Wenn ein Regionsserver ausfällt, gibt es für diese Region bereits Standby-Server, die bereit sind, einzuspringen. Diese Standby-Regionsserver können über verschiedene Racks oder sogar Rechenzentren verteilt sein, sodass sie Verfügbarkeit über mehrere Ausfallbereiche hinweg bieten.“

Facebook erklärt auch, wie sich die verteilten Server für eine Region organisieren: „Der Satz Server für eine Region bildet ein Quorum. Jedes Quorum hat einen Anführer, der sich um Lese- und Schreibanfragen durch Clients kümmert. Innerhalb eines Quorums ist jeder Server entweder im aktiven Modus oder im Beobachtungsmodus. Aktive Server schreiben in HDFS, aktualisieren und komprimieren Daten. Server im Beobachtungsmodus replizieren nur, können aber die Rolle des Anführers übernehmen, falls dieser ausfällt.“

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

4 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

5 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

5 Tagen ago