Bericht: iOS-Multitasking nicht rechtzeitig für WWDC fertig

Das für iOS 8 erwartete Multitasking mit geteiltem Bildschirm ist angeblich nicht rechtzeitig zur heutigen Vorstellung fertig geworden. Das berichtet Brian Chen, der bei der New York Times für IT zuständig ist, in einem Tweet. Es war erwartet worden, dass Apple auf diese Weise möglich macht, zwei Apps nebeneinander auf einem Bildschirm auszuführen, wie es auf Samsungs Android- und allen Windows-8-Tablets längst möglich ist.

Multitasking auf Windows-Tablet (Screenshot: News.com)

Chen schreibt: „Man hat mir gesagt, dass die Split-Screen-Funktion für iOS 8 noch nicht fertig ist und auf der WWDC nicht gezeigt werden wird. Die Arbeiten laufen noch.“ Auf Nachfrage erklärte er, die Information vor etwa einer Woche von Quellen außerhalb des PR-Bereichs erhalten zu haben.

Wörtlich genommen sagt Chen nur, die Funktion sei für die heutige Präsentation nicht fertig. Sie könnte also dennoch in iOS 8 enthalten sein, wenn es im Herbst erscheint – und Apple so seinen Rückstand auf einige Konkurrenten verkürzen.

Bisher besteht Multitasking in iOS nur darin, dass man von einer offenen App zu einer anderen wechseln kann. Im Split-Screen-Modus wäre aber etwa Drag and drop von Inhalten denkbar, und der Anwender könnte zwei laufende Programme gleichzeitig im Auge behalten. Unklar ist, ob Apple diese Funktion auf das iPad mit 9,7 Zoll Diagonale beschränken oder auch für iPad Mini oder gar iPhone verfügbar machen würde. Auch einem noch größeren iPad mit 12 oder 13 Zoll stünde sie natürlich gut zu Gesicht, falls ein solches Gerät wirklich in Vorbereitung sein sollte.

Eine Auflösung könnte schon die heutige Apple-Pressekonferenz ab 19 Uhr liefern. Der Konzern wird in San Francisco einen Ausblick auf iOS 8 und OS X 10.10 geben. Gizmodo.de berichtet via Livestream und Liveblog.

Als wichtigste Neuerung von iOS 8 (Codename Okemo) darf wohl die App Healthbook (Gesundheitsbuch) gelten. Sie soll die Bewegung des Nutzers quantifizieren, von ihm verbrannte Kalorien angeben und auch Blutdruck, Wasseranteil im Körper sowie Glukosespiegel messen. Die Anwendung soll deutlich über das hinausgehen, was existierende Fitness-Tracker für iOS von Nike und Fitbit leisten. Sie könnte die erforderlichen Daten von Geräten wie etwa einer drahtlos verbundenen Waage erhalten – aber auch von Apples geplanter Uhr namens iWatch.

Ein größeres Update steht für Apples Kartenanwendung Maps an, die bei ihrer Einführung zunächst durch erhebliche Schwächen in die Kritik kam. Mit einfließen sollen Kartendaten der von Apple übernommenen Firmen BroadMap, Embark und HopStops. Ein überarbeitetes Kartendesign soll die Straßen besser hervorheben, und die Nutzer sollen auch öffentliche Verkehrsmittel in ihre Routenplanung einbeziehen können.

Nach Berichten von Gigaom und Financial Times bereitet Apple außerdem eine Software-Plattform für Smart-Home-Geräte vor. Über sein Mobilbetriebssystem iOS soll es möglich sein, intelligente Lampen, Sicherheitssysteme oder auch mit dem Internet verbundene Haushaltsgeräte zu steuern. Das Programm soll ähnlich wie Apples „Made for iPhone“-Programm offen für Drittanbieter sein, deren Geräte dann über iOS-Geräte zu steuern sind.

Die Vorstellung völlig neuer Hardware ist auf der WWDC 2014 kaum zu erhoffen. Möglich sind jedoch Aktualisierungen von Apples Desktop- und Laptop-Reihen, insbesondere ein MacBook Air mit Retina-Display. Weniger wahrscheinlich sind nähere Informationen zu neuen Mobilgeräten wie dem iPhone 6 oder der seit langem erwarteten Smartwatch iWatch oder gar dem Apple-Fernseher iTV. Entsprechende Ankündigungen wird sich Apple voraussichtlich bis Herbst aufsparen, auch wenn eine vorgezogene Vorstellung der nächsten iPhone-Generation nicht ausgeschlossen ist.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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