Linux-Kernel 3.14 freigegeben

Linus Torvalds hat rund zweieinhalb Monate nach dem Vorgänger Version 3.14 des Linux-Kernels freigegeben. Sie steht ab sofort als tar-Archiv und als einzelner Patch zum Download bereit. Das jüngste Release bringt neben den üblichen Treiber-Updates einen Deadline-Scheduler für Echtzeitsysteme und eine stabile Version des komprimierenden Swap-Systems Zram.

Insgesamt gibt es etwa 12.000 Änderungen gegenüber der Vorversion in allen Teilen des Kernels. Wie üblich entfallen rund zwei Drittel auf die Treiber.

Die neue Deadline-Klasse für den Prozess-Scheduler erlaubt es, Prozessen die höchste Priorität einzuräumen, damit sie sogar noch vor der Echtzeit-Klasse ausgeführt werden. Dazu lässt sich jedem Prozess ein Teil der verfügbaren CPU-Zeit zuordnen. Außerdem muss eine maximale CPU-Zeit pro Zeitschlitz angegeben werden, sodass das System einen effizienten Zeitplan für alle laufenden Anwendungen erarbeiten und bei Bedarf weitere Deadline-Prozesse ablehnen kann, falls die Einhaltung der gesetzten Frist nicht mehr sichergestellt ist. Generell soll sich so das Priorisieren von Prozessen einfacher verwalten lassen. Das ist beispielsweise für das Streamen von Multimediainhalten sinnvoll.

Das jetzt offiziell enthaltene Zram sorgt durch das Komprimieren des Arbeitsspeichers zusammen mit Zswap und Zcache dafür, dass mehr Daten im schnelleren RAM gehalten werden können. Das soll den Flaschenhals beim Verschieben von Daten zwischen Speichermedien und Arbeitsspeicher beheben. Die Technik ist heute schon in Linux-Systemen für Fernseher, Chrome OS und Android-Smartphones im Einsatz.

Der Systemaufruf Kexec funktioniert unter Linux-Kernel 3.14 neuerdings auch auf EFI-Systemen. Weggefallen ist hingegen Support für Xen auf Rechnern mit Intels Itanium-2-CPUs (IA-64).

Eine Liste aller Änderungen findet sich im Git-Repositorium. Das komplette Changelog steht auf dem FTP-Server von kernel.org noch nicht bereit. Kernelnewbies.org dürfte in Kürze eine verständliche Übersicht der wichtigsten Neuerungen veröffentlichen.

ZDNet.de Redaktion

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