Eine Hackergruppe namens „Cyber Berkut“ hat die Verantwortung für Angriffe auf einige NATO-Webites am Wochenende übernommen. Die primäre NATO-Website und das Cyber Defence Center des Bündnisses waren aufgrund der Distributed-Denial-of-Service-Angriffe zeitweise ausgefallen, nach Angaben der Ukrainer auch die der parlamentarischen Versammlung der NATO.
NATO-Sprecher Oana Lungescu bestätigte auf Twitter, dass es einen „bedeutenden“ DDoS-Angriff gegeben habe. Den Systemen sei aber nichts passiert. Man arbeite daran, zum Normalbetrieb zurückzukehren.
Die offenbar pro-russischen Hacker verwenden auf ihrer Website die russische Sprache – und nicht die ukrainische, auch wenn es sich angeblich um eine ukrainische Gruppierung handelt. Die Gruppe vertritt dort die Meinung, die NATO habe in der Ukraine nichts zu suchen, was offenbar die russischen Präsenz auf ukrainischem Territorium rechtfertigen soll.
Die Angriffe erfolgten am Samstagabend, also am Vorabend eines Referendums, in dem über einen Beitritt der Krim zu Russland abgestimmt werde sollte. Dabei stimmten 93 Prozent für einen Beitritt zu Russland.
Die EU, die USA und die ukrainische Regierung in Kiew bezeichneten die Abstimmung als völkerrechtswidrig. Auch vom Europarat wurde das Krim-Referendum als verfassungswidrig und undemokratisch eingestuft.
Vergangene Woche hat die russische Regierung erstmals kritische Nachrichtensites und die von oppositionellen Wortführern auf eine Sperrliste gesetzt. In der Krimkrise berichteten außerdem schon ukrainische Parlamentarier, ihr Handyzugang sei gesperrt, was der Geheimdienst SBU bestätige. Die Sperre sei von der Krim aus eingerichtet worden, sagte er.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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