Mozilla stellt Firefox für Modern-UI ein

Mozilla wird trotz über zweijähriger Vorbereitung keine Version 1.0 seines Browsers Firefox für die Modern-UI-Oberfläche von Windows 8 veröffentlichen, da die Nutzer zu wenig Interesse daran zeigten. Die zunächst als Metro eingeführte Kacheloberfläche findet demnach noch immer kaum Akzeptanz. Mozilla-Vizepräsident Jonathan Nightingale gab in einem Blogeintrag die Entscheidung bekannt, die „Windows-Metro-Version von Firefox von den Gleisen zu nehmen.“

Nebenbei wies Nightingale darauf hin, dass die Firefox-Entwickler intern bei der von Microsoft zurückgezogenen Bezeichnung Metro blieben. „Während unser Team das Produkt geschaffen, getestet und verbessert hat, haben wir die Annahme von Metro beobachtet“, schrieb er weiter. „Sie verläuft ziemlich flach, wie ich das sehe. Millionen Menschen testen beispielsweise an jedem beliebigen Tag Vorversionen von Firefox für den Desktop, aber wir haben noch nie mehr als 1000 aktive tägliche Nutzer in der Metro-Umgebung erlebt.“

Für den Browserhersteller ergab sich daraus vor allem das Problem, trotz gründlicher Vorarbeit keine wirklich in alltäglicher Nutzung getestetes Produkt ausliefern zu können. Das hätte die Entdeckung zahlreicher Fehler erst nach einer Veröffentlichung bedeutet und zu entsprechend aufwendiger Nacharbeit gezwungen. Mozilla scheute daher die „erheblichen Investitionen“, mit denen es letztlich nur wenig hätte bewirken können.

Mozilla-Manager Nightingale sieht gleichzeitig das Risiko, dass „Metro morgen abheben“ und ein erneutes Durchstarten nahelegen könnte. „Aber das ist ein geringeres Risiko für uns als die echten Kosten einer Investition in eine Plattform zu tragen, bei der es kaum Anzeichen dafür gibt, dass unsere Nutzer sie annehmen.“

Auch wenn die Programmentwicklung der Modern-UI-Version eingestellt wird, bleibt sie für alle Fälle weiter verfügbar. „Der Code wird weiterleben“, schloss Nightingale seine Ankündigung. „Aber wir werden unsere Anstrengungen in Bereichen konzentrieren, in denen wir mehr Menschen erreichen können.“

Neben Microsofts Windows Explorer ist damit weiterhin nur der Google-Browser Chrome auch für Modern UI erhältlich. Google umging allerdings von Anfang an die Design-Richtlinien Microsofts und simuliert inzwischen sogar Chrome OS unter Windows 8.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago