Android hat sich im Jahr 2013 erstmals an die Spitze der Tablet-Betriebssysteme gesetzt. Dies besagen neue Zahlen von Gartner. Der Anteil von Apples iPad ist von 53 Prozent 2012 auf 36 Prozent zurückgegangen, Apple bleibt damit aber immer noch der größte Tablet-Hersteller weltweit.
Android lief den Marktforschern zufolge auf 62 Prozent aller 2013 verkauften Tablets – 120 Millionen Stück in absoluten Zahlen. 2012 waren es noch 46 Prozent oder 53 Millionen Stück gewesen.
Insgesamt wuchs der Markt von 2012 auf 2013 um 68 Prozent – auf 195 Millionen verkaufte Tablets. Dieses starke Wachtum bedeutet auch, dass Apple bei deutlich rückläufigem Marktanteil in absoluten Zahlen noch wachsen konnte, nämlich von 61 auf 70 Millionen Stück.
Forschungsdirektorin Roberta Cozza beschreibt 2013 als das Jahr, in dem Tablets den Mainstream erreichten. Dies hätten vor allem Android-Geräte mit akzeptabler Technik zu kleinen Preisen bewirkt. Ab sofort werde es aber nicht mehr ausreichen, über den Preis zu konkurrieren: „2014 wird es notwendig für Anbieter sein, sich auf die Nutzungserfahrung zu konzentrieren, sinnvolle Technik und ein wertvolles Ökosystem anzubieten, um die Loyalität zur Marke sicherzustellen und die Gewinnmarge zu verbessern.“
Tabletmarkt 2013 laut Gartner | ||||
Betriebssystem | Absatz 2013 (Mio. Stück) | Marktanteil 2013 | Absatz 2012 (Mio. Stück) | Marktanteil 2012 |
---|---|---|---|---|
Android | 121 | 61,9 % | 53 | 45,8 % |
iOS | 70 | 36 % | 61 | 52,8 % |
Windows | 4 | 2,1 % | 1,1 | 1 % |
Sonstige | 0,04 | unter 0,1 % | 0,38 | 0,3 % |
Nach Herstellern gerechnet ist Apples Anteil von 36 Prozent fast doppelt so groß wie der des nächsten Rivalen, nämlich Samsung. Das koreanische Unternehmen konnte sich aber immerhin von 8 Millionen verkauften Tablets 2012 auf 37 Millionen steigern. Gartner führt dies auf ein verbessertes Produktangebot in der Galaxy-Reihe sowie starkes Marketing zurück. „Wie zuvor beim Smartphone-Ansatz hat Samsung auch sein Tablet-Angebot sehr breit aufgefächert, was ihm half, den Markt zu sondieren und Nischen zu finden.“
Besonders erfolgreich war Gartner zufolge auch die fünftstärkste Marke, Lenovo, die 2013 um 198 Prozent zulegte, vor allem bei Windows-Tablets und der Yoga-Reihe. Außerhalb Chinas falle es dem Unternehmen aber weiter schwer, sich einen Namen zu machen, heißt es.
Trotz aller Experimente mit diversen Formfaktoren sei das Standard-Tablet mit 90 Prozent Anteil weiter das beliebteste Gerät des Marktsegments, das Gartner „Ultramobile“ nennt. Notebookartige kamen auf 8 Prozent, Hybridgeräte auf 2 Prozent. Allerdings wachse das Interesse an Hybridgeräten stark, vor allem wegen der Vorteile einer Tastatur. In dieser Nische des Ultramobile-Markts sei Asus der bisher erfolgreichste Hersteller – 2013 war sein Transformer Book T100 der Bestseller. 2014 werden Gartner zufolge sich verstärkt solche Anwender für Hybridgeräte interessieren, die nicht mehrere Endgeräte besitzen wollen. Cozza: „Sie werden sich auch als attraktives Ersatzprodukt für Firmen erweisen.“
Bemerkenswert ist, dass Amazon mit der Kindle-Fire-Reihe zwar den Verkauf steigern konnte (von 7,7 auf 9,4 Millionen Stück), aber nach Marktanteilen von 6,6 auf 4,4 Prozent zurückfiel. Hierzulande läuft im Rahmen des neuen Video-on-Demand-Angebots Prime gerade eine Rabattaktion mit einem Preisnachlass von 20 Prozent für die Amazon-Tablets. Für Microsoft hat Gartner dagegen eine gute Nachricht. Nach einer Million verkaufter Windows-Tablets 2012 seien es 2013 immerhin 4 Millionen gewesen. Das ist eine Verdoppelung des Marktanteils, wenn auch auf niedrigem Niveau.
[mit Material von Steven Ranger, ZDNet.com]
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