Forscher bauen Glukose-Brennstoffzelle mit der zehnfachen Kapazität von Lithium-Akkus

Forscher der Technischen Universität von Virginia in den USA haben eine Brennstoffzelle mit der zehnfachen Kapazität von aktuellen Lithium-Ionen-Akkus entwickelt, wie ExtremeTech berichtet. Technische Basis ist Zucker oder genauer das Monosaccharid Glukose, das schließlich auch Lebewesen als Energiespeicher nutzen.

Strukturformel von Maltodextrin (Grafik: Wikipedia)

Ein Mensch kann aus einem Gramm Glukose 3,77 Kilokalorien Energie generieren. Einen ähnlichen Wert erreicht der Energiespeicher der Forscher mit 596 Ampèrestunden (Ah) pro Kilo Glukose. Um den Einfachzucker ähnlich effizient wie Lebewesen nutzen zu können, verwenden die US-Forscher 13 spezielle Enzyme.

Als Brennstoff kommt nach Versuchsreihen mit mehreren Glukosemischungen das nahezu geschmacksneutrale Maltodextrin zum Einsatz; zusätzlich erfordert der Umwandlungsprozess in elektrische Energie Sauerstoff.

Nun muss noch erforscht werden, wie stabil die Brennstoffzelle über eine Folge von Lade- und Entladevorgängen ist. Auch muss erst noch geprüft werden, ob sich der Energiespeicher auf eine Größe bringen lässt, die einen Einsatz in Elektrofahrzeugen sinnvoll macht. Primär hatten die Forscher aus Virginia vorerst kleinere Elektronikprodukte wie Tablets oder Smartphones oder auch Medizingeräte als Ziel ausgemacht. Forschungsleiter Y. H. Percival Zhang glaubt, dass das Produkt in drei Jahren marktreif sein wird.

[mit Material von Antony Ingram, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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