Bericht: Samsung reduziert seine Android-Modifikationen auf Druck von Google

Samsung hat angeblich dem Druck Googles nachgegeben und sich bereit erklärt, seine Smartphones und Tablets in Zukunft mit einer weniger vom puren „Stock-Android“ abweichenden Oberfläche anzubieten. Das berichtet Recode und beruft sich auf mehrere Quellen, die mit den Strategien der beiden Unternehmen vertraut sind.

Besonders wenig angetan waren Googles Manager demnach von Samsungs neuer Benutzeroberfläche Magazine UX. Sie legte sich bei den während der CES vorgestellten Samsung-Tablets über das aktuelle Android 4.4 KitKat und erschien wie eine Mischung aus Flipboard und Microsofts Metro-Oberfläche. Auf der Messe sei daraufhin bereits eine Reihe von Vereinbarungen zwischen dem Internetkonzern und dem koreanischen Hardwarehersteller ausgehandelt worden, um „Samsungs Sicht von Android in größere Übereinstimmung mit Googles eigener zu bringen“.

Auf der CES stellte Samsung das Galaxy NotePro mit seiner neuen Bedienoberfläche Magazine UX vor (Bild: Sarah Tew / CNET)

Samsung erwägt demnach nicht nur, die Magazine-UX-Oberfläche aufzugeben oder zumindest zu ändern. Es soll vielmehr vor allem auf neuen Geräten beabsichtigen, Googles App-Suite prominent herauszustellen, die dem Zugang zu Filmen, Musik und anderen Inhalten dient. Das ginge zu Lasten der von Samsung selbst entwickelten Anwendungen, mit denen es sich von anderen Herstellern differenzieren und seine führende Rolle in der Mobilbranche demonstrieren wollte.

Samsung hatte sich nicht nur mit seinem Engagement für das wie Android auf Linux basierende Mobilbetriebssystem Tizen ein weiteres Standbein zu sichern versucht, sondern in den letzten Jahren zunehmend auf die Entwicklung eigener Dienste und Software konzentriert. Es schuf dafür die neuen Geschäftsbereiche Media Solutions Center sowie Open Innovation Center. Mit dem Media Solutions Center ließ es sich sogar im Silicon Valley nieder und veranstaltete im Oktober seine erste Entwicklerkonferenz Dev Con in San Francisco, an der 1300 Entwickler teilnahmen.

Unklar ist, welche Konzessionen Google im Gegenzug gemacht hat. Die Beziehung zwischen den beiden Unternehmen habe in den letzten Wochen eine „totale Veränderung“ erfahren, zitiert Recode einen der Informanten. In diesem Zeitraum unterzeichneten Google und Samsung außerdem ein Patentabkommen mit einer Laufzeit von zehn Jahren, mit dem sie sich gegenseitig Lizenzen für vorhandene und künftige Patente ausstellten. Zur weiteren Harmonisierung der Partnerschaft dürfte außerdem Googles Verkauf von Motorola Mobility an Lenovo beitragen, durch die eine direkte Konkurrenz im Hardwaregeschäft entfällt.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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