Bericht: Microsoft bezahlt OEMs für den Einsatz von Windows Phone

Microsoft gewährt Smartphoneherstellern angeblich finanzielle Unterstützung, um sich ihren Support für Windows Phone 8 zu sichern. Das berichtet Eldar Murtazin, Herausgeber von Mobile Review. Ihm zufolge verknüpft Microsoft seine Zahlung mit der Forderung, dass sie noch in diesem Jahr Smartphones mit seinem Mobilbetriebssystem auf den Markt bringen.

In einem Tweet nennt Murtazin drei Unternehmen, die nun an Windows-Phone-Geräten arbeiten sollen. Demnach erhält Samsung 1,2 Milliarden Dollar für die Entwicklung eines einzigen Mobiltelefons. Außerdem sollen Huawei und Sony 600 beziehungsweise 500 Millionen Dollar erhalten haben. Weitere nicht genannte Hersteller unterstützte Microsoft mit je 300 Millionen Dollar – jeweils dafür, dass sie ein einziges Windows Phone herausbringen.

Anfang Januar hatte Pierre Peron, Chef von Sony Mobile Europe, in einem Interview Lizenzverhandlungen über Windows Phone bestätigt. Sein Chef Kunimasa Suzuki, CEO von Sony Mobile Communications, dämpfte die Erwartungen jedoch. Er sagte TechRadar, es gebe keine Pläne, ein Gerät mit Windows Phone anzubieten.

Laut Zahlen von IDC hatte Windows Phone im dritten Quartal lediglich einen Marktanteil von 3,6 Prozent. Der überwiegende Teil der Windows Phones wird inzwischen von Nokia hergestellt, dessen Handysparte Microsoft noch in diesem Jahr vollständig übernehmen will. Durch weitere Hardware-Partner könnte Microsoft den Anteil seines Mobil-OS jedoch schneller erhöhen als bisher.

Microsoft versucht zugleich, mehr Entwickler für seine Mobilplattform zu gewinnen, um auch beim App-Angebot den Abstand zu Android und iOS zu verkürzen. Eine Studie von Strategy Analytics sagt voraus, dass sich die Zahl der Windows-Phone-Programmierer in diesem Jahr verdoppeln wird. 32 Prozent der Befragten gaben an, sie wollten 2014 Windows Phone unterstützen. 2012 trafen lediglich 16 Prozent diese Aussage für 2013.

Update 22.1.
Microsoft hat das Gerücht dementiert. PR-Chef Frank X. Shaw twittert, dass es zwar Hilfen für Werbung gebe, die genannten Zahlen seien allerdings komplett aus der Luft gegriffen.

[mit Material von Michael Moore, TechWeekEurope]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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