Sicherheitstreff TrustyCon als Gegenentwurf zur RSA Conference geplant

Gleichzeitig mit dem traditionellen Treff der Sicherheitsbranche, der RSA Conference, wird dieses Jahr erstmals eine zweite Veranstaltung mit gleichem Zuschnitt in der Nachbarschaft stattfinden. „TrustyCon“ soll den Boykotteuren der RSA-Veranstaltung als Plattform und Chance zum Austausch dienen. Veranstaltet wird sie unter anderem von dem Beratungsunternehmen iSEC Partners, der Electronic Frontier Foundation (EFF) und der Hacker-Konferenz Def Con.

Auf TrustyCon können am 24. Februar ursprünglich für die RSA Conference vorgesehene Reden gehalten werden. Veranstaltungsort ist das Kino AMC Metreon in San Francisco, nicht weit vom von RSA gebuchten Moscone Center – wenn auch wesentlich kleiner. 400 Menschen passen in den Saal. Der Eintritt wird 5 Dollar kosten, die als Spende an die EFF gehen.

„Wir erwarten, ausverkauft zu sein“, sagt Alex Stamos, CTO des Mitveranstalters Artemis. Für alle anderen werde man Streaming ins Web einrichten. Zwei Sponsoren wurden ebenfalls schon gefunden: Microsoft, das zugeich die RSA Conference sponsert, und CloudFlare.

Als Sprecher stehen fest: die auch für die EFF tätige Anwältin Marcia Hoffman, Black-Hat- und Def-Con-Gründer Jeff Moss, Chris Palmer von Google, der Cheftechnologe der American Civil Liberty Union Christopher Soghoian, Stamos selbst und Mikko Hypponen, der Forschungschef von F-Secure. Der Finne war im Dezember der erste bekannte Experte gewesen, der einen Boykott der RSA Conference ankündigte. F-Secure ist zugleich der einzige Sponsor der RSA Conference, der sich bis heute zurückgezogen hat.

„Ich war zunächst gegen die RSA-Absagen gewesen, weil ich wollte, dass diese Leute gehört werden“, sagt Stamos. „Diejenigen, die sich auch in ethischer Hinsicht Gedanken über die Sicherheitsbranche machen, sind wichtig.“

Für die RSA-Veranstaltung vom 24. bis 28. Februar sind 560 Vorträge geplant. Die Zahl der Teilnehmer wird voraussichtlich die des Vorjahrs übertreffen, als 24.000 registriert wurden.

Die Anschuldigungen gegen RSA, die zum Boykott geführt haben, gehen auf von Edward Snowden zur Verfügung gestellte Dokumente zurück. RSA soll gegen Zahlung von 10 Millionen Dollar einen schwachen Zufallszahlengenerator für einen Verschlüsselungsalgorithmus akzeptiert haben. RSA Security, eine Tochter des Storage-Konzerns EMC, bestreitet, dass dies absichtlich geschah. Sie verweigert aber eine detaillierte Stellungnahme zu den Medienberichten.

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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