Qualcomm-CEO spricht über Wearable Tech und Zukunft der Smartphones

Der neue Qualcomm-CEO Steve Mollenkopf hat sich im Interview mit News.com zu neuen Geschäftsfeldern geäußert, in die der Chiphersteller expandieren will. Er will einerseits die Entwicklung bei Smartphones und Tablets weiter vorantreiben, aber auch „die Chance nutzen und definieren, was das nächste Ding ist“. Der Manager wies dabei auf den Vorteil seines Unternehmens hin, bereits erfolgeich im großen Geschäft mit Mobile zu sein. „Tatsächlich ist es das Geschäft, in das jeder kommen will“, sagte er und spielte dabei offenbar auf den großen Konkurrenten Intel an.

Mollenkopf arbeitet schon rund 20 Jahre bei Qualcomm, war zuletzt als Chief Operating Officer (COO) tätig und wurde im Dezember zum Chief Executive Officer (CEO) ernannt. Zuvor war der 44-Jährige als Kandidat für die Nachfolge von Steve Ballmer als CEO von Microsoft ins Spiel gebracht worden.

Qualcomms neuer CEO Steve Mollenkopf spricht auf der CES 2014
(Bild: Jason Jenkins / CNET)

Der Qualcomm-Chef sieht zunächst zusätzliche Chancen im Kerngeschäft mit Chips und Lizenzvergaben für Smartphones sowie Tablets. Sein Unternehmen sei in der Lage, zusätzliche Technologien selbst in einem Gerät anzubieten, das man bereits kenne. „Und dann haben wir diese unglaubliche Erfahrung mit Systemen, um Probleme zu lösen, die auf die Branche zukommen“, sagte er. „Wie zieht die Branche Vorteile aus der Konnektivität und der Cloud, um Gesundheits- und Erziehungswesen zu verbessern oder die Nutzung unseres Verkehrssystems? Fahrzeuge sind heute miteinander verbunden, und sie können alle verbunden werden.“ Qualcomm sei in der Lage, überall für Bandbreite im Übermaß zu sorgen.

„Wir kommen dem näher“, antwortet Mollenkopf auf die Frage nach dem weltweit sowie bei allen Providern nutzbaren Mobiltelefon. Ein großes Problem sei dabei die Frequenzband-Fragmentierung, aber Qualcomm arbeite intensiv daran. Es sei sehr komplex, eine umfassende Kompatibilität zu erreichen – Qualcomm verberge diese Komplexität jedoch vor dem Nutzer und vielfach auch vor den OEM-Herstellern.

Den kommenden Wearables-Markt hat er im Blick, sieht viel Innovation, aber noch keine Gewinner: „Eine Menge Leute versuchen verschiedene Dinge. Es gibt viele neue Akteure … und viele etablierte Spieler, die etwas zu erreichen versuchen. Wir wissen nicht, wer gewinnen wird.“ Er geht bei Wearable Tech davon aus, dass viele Menschen zusätzliche Geräte mit sich führen werden. „Einige dieser Geräte erfassen vielleicht nur etwas wie Bewegung oder gesundheitsbezogene Aspekte, manche sind vielleicht ganz wie ein Mobiltelefon einzusetzen. Es wird viele von ihnen geben.“

Der neue Qualcomm-CEO betrachtet Wearable Tech insgesamt als Erweiterung des Smartphones. „Ich befähige das Smartphone, mehr Daten um mich herum oder über mich zu sammeln, und ich lebe in einem Meer von Sensoren. Das schafft nicht nur ein neues Geschäftsfeld für mich, sondern führt die im bestehenden Geschäft entwickelten Features weiter. Ich glaube, da wird es sehr viel Innovation geben.“

Qualcomm brachte mit Toq selbst eine zu Android kompatible Smartwatch auf den Markt und folgte damit dem Vorbild von Samsung, Sony und weiteren Herstellern, die schon einen Armbanduhr-Computer im Programm haben oder planen. Toq verfügt über ein sogenanntes Mirasol-Display, das ähnlich wie monochrome E-Ink-Screens nur beim Wechsel der angezeigten Inhalte Strom verbraucht und daher ständig eingeschaltet bleiben kann.

Bei der Frage nach dem Verkauf von Toq winkt Mollenkopf jedoch ab. „Wir haben es in erster Linie herausgebracht, um die Mirasol-Technologie sowie das kabellose Laden zu demonstrieren“, sagt er. „Für uns ist das nicht wirklich ein Geschäft, in der Größe von Qualcomm kann das nicht wesentlich beitragen.“ Es sei vielmehr ein Vorzeigeprojekt, um den Partnern eine Vorstellung davon zu vermitteln. „Und es hilft uns zu verstehen, was wir tun müssen, um ihnen eine bessere Technologie zu liefern. Die Resonanz ist recht gut. Aber es ist noch eine frühe Phase dieser Kategorie und dieses Produktes.“

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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