Facebook streicht umstrittene Formulierung aus Datenschutzrichtlinie

Facebook hat sich dem Druck der Öffentlichkeit gebeugt und eine umstrittene Formulierung aus seiner Datenschutzrichtlinie gestrichen. Wie das Wall Street Journal berichtet, bezog sie sich auf die Nutzung von Daten minderjähriger Mitglieder für Werbezwecke.

Der Satz informierte darüber, dass das Social Network öffentliche Profilbilder, Kommentare und Likes zusammen mit Anzeigen einblendet. Er unterstellte zudem, dass Minderjährige die Verwendung ihrer Daten für Werbezwecke mit ihren Eltern besprochen und deren Einverständnis eingeholt hätten.

„Diese Formulierung sollte eine Diskussion in Gang setzen“, schreibt Facebook in einem Blogeintrag. „Wir haben nicht versucht, zusätzliche Rechte zu erhalten. Wir haben aus Rückmeldungen erfahren, dass die Formulierung irreführend war, also haben wir den Satz entfernt.“

Datenschützer hatten dem Bericht zufolge befürchtet, Facebook könne die Formulierung zum Anlass nehmen, seine Werbeaktivitäten in Bezug auf Minderjährige ausweiten. Im September hätten sie sich zudem mit einer formellen Beschwerde an die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission gewandt. „Wir haben die Kommission um eine Untersuchung gebeten“, zitiert das WSJ Jeff Chester, Executive Director des Center for Digital Democracy. „Offenbar haben sie den Druck gespürt.“

Ein FTC-Sprecher habe eine Stellungnahme zu der Beschwerde abgelehnt, so das WSJ weiter. „Allerdings kontrolliert die FTC die Einhaltung all ihrer Anweisungen, was die Prüfung jeglicher wichtiger Änderungen der Datenschutzrichtlinie eines Unternehmens beinhaltet, das unter Aufsicht der FTC steht.“ Im vergangenen Jahr hatte sich Facebook einer Vereinbarung unterworfen, die der FTC eine Überwachung der Datenschutzbestimmungen des Social Network erlaubt.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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