Bitcoin-Kurs auf Rekordhoch

Trotz Warnungen vor einer Spekulationsblase hat der Kurs der digitalen Währung Bitcoin noch einmal um rund 100 Dollar zugelegt. Derzeit wird ein Bitcoin (BTC) bei der Wechselbörse Mt. Gox mit einem mittleren Kurs von 315 Dollar gehandelt und erreicht zeitenweise sogar über 340 Dollar.

Der Kurs unterliegt allerdings schon länger starken Schwankungen. Schon im April 2013 kam er bei rund 267 Dollar an, stürzte aber nach vermeintlichen DDoS-Angrifen auf Mt. Gox auf rund 150 Dollar je Bitcoin ab. Noch vor einem Monat verharrte er bei rund 140 Dollar, bevor ein erneuter steiler Anstieg begann.

Experten rätseln über die Gründe für den abrupten Kurssprung. Manche schreiben es der Schließung der Online-Drogenplattform Silk Road zu. Sie verursachte zwar einen kurzfristigen Kursrutsch um rund 15 Prozent, könnte aber das Schwarzmarkt-Image der Währung verringert haben. Inzwischen ist allerdings mit „Silk Road 2.0“ ein Nachfolger an den Start gegangen.

Andere führen den Anstieg auf die zunehmende Bereitschaft von Firmen zurück, Bitcoins als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Viel Beachtung fand die Äußerung von Ebay-Chef John Donahoe, dass virtuelle Währungen als Zahlungsmittel für das Verkaufsportal denkbar wären – die eigene Tochterfirma Paypal könnte eines Tages etwa Bitcoins einbeziehen. Zuvor hatte schon der chinesische Internetkonzern Baidu damit begonnen, Bitcoins als Zahlungsmittel anzunehmen. Baidu genießt in China ein ähnliches Ansehen wie Google und verleiht Bitcoin damit erheblich mehr Legitimität. Die bislang wenig bekannte chinesische Bitcoin-Wechselbörse BTC China verdoppelte auf diese Meldung hin ihre Nutzerzahl und liegt inzwischen vor Mt. Gox, das lange als weltgrößte Bitcoin-Wechselbörse galt.

Neue Kursfantasien beflügelte vielleicht auch die Erfahrung eines Norwegers, der 2009 aus Neugierde Bitcoins für 150 Kronen (18 Euro) erwarb und es wieder vergaß. Erst die breite Bitcoin-Berichterstattung erinnerte ihn in diesem Jahr daran – und er konnte für seine 5000 Bitcoins 5 Millionen Norwegische Kronen (612.000 Euro) erlösen. Der Student konnte sich dafür eine gediegene Drei-Zimmer-Eigentumswohnung in Oslo leisten.

[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago