NSA dementiert Hacker-Angriff auf ihre Website

Die Website der National Security Agency (NSA) war am Freitag für mehrere Stunden nicht erreichbar. Berichte, wonach Hacker beziehungsweise Denial-of-Service-Angriffe für die Störung verantwortlich waren, hat der US-Auslandsgeheimdienst inzwischen dementiert. Ihm zufolge handelte es sich lediglich um einen Fehler in einem internen System.

NSA-Zentrale in Fort Meade, Maryland, USA (Bild: nsa.gov)

„NSA.gov war diese Nacht wegen eines internen Fehlers, der bei einem geplanten Update aufgetreten ist, für mehrere Stunden nicht zugänglich“, teilte die NSA mit. „Das Problem wird noch im Lauf des Abends behoben. Behauptungen, wonach der Ausfall durch eine Denial-of-Service-Attacke verursacht wurde, sind nicht wahr.“ Inzwischen ist die Website der NSA wieder online.

Das Wall Street Journal hatte gemeldet, dass sich der oder die Besitzer des Twitter-Kontos „@anonymousAsia“, die mit dem Hackerkollektiv Anonymous verbunden sein sollen, zu dem Angriff bekannt hätten. „#tangodown #nsa“, habe die Gruppe getwittert. Tango Down wiederum sei eine bei Hackern gebräuchliche Bezeichnung für das Ausschalten einer Website.

Andere Tweets aus dem Anonymous-Umfeld enthalten jedoch kein eindeutiges Bekenntnis zu einem Angriff auf die NSA. „Ob das also ein Angriff von mir ist, oder vielleicht von einem Staat? Ich sage nichts. Es sieht aber aus wie der Beginn eines Cyberkriegs“, zitiert Russia Today aus einem Tweet. Business Insider wiederum entdeckte eine Kurznachricht von @AnonyOps. Darin heißt es: „Oh, keine Panik, weil NSA.gov nicht erreichbar ist. Sie haben eine Kopie des Internets.“

Anonymous-Hacker haben schon öfter Regierungswebsites angegriffen. Nach den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden werden die Abhörprogramme der NSA weltweit kontrovers diskutiert. Am Wochenende fand in der US-Hauptstadt Washington eine Großdemonstration gegen die Überwachung durch die NSA statt. Es ist also nicht auszuschließen, dass Hacker die Demonstration als Anlass für einen eigenen „Protest“ genutzt haben.

[mit Material von News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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