Blackberry setzt Verteilung von BBM für Android und iPhone aus

Blackberry hat die Verteilung seiner Messenger-App BBM für Android und iPhone vorübergehend gestoppt. Grund ist eine vorab durchgesickerte Version der Android-Ausgabe, die für Probleme sorgt.

In einem Blogeintrag gewinnt der angeschlagene Hersteller dem missglückten Start dennoch etwas Positives ab: „Das Interesse und der Enthusiasmus, den wir bisher festgestellt haben – mehr als 1,1 Millionen aktive Nutzer in den ersten 8 Stunden, ohne auch nur die offizielle Android-App gestartet zu haben – sind unglaublich.“

Letztlich ist der verpatzte Launch aber eine weitere Schlappe für das kanadische Unternehmen, das Ende vergangener Woche knapp eine Milliarde Dollar Quartalsverlust meldete und die Entlassung von 40 Prozent seiner weltweiten Belegschaft ankündigte. Rund 4500 Mitarbeiter sind von den Stellenstreichungen betroffen.

„Unsere Teams arbeiten rund um die Uhr daran, BBM auf Android und iPhone zu bringen, aber nur, wenn es fertig ist und unseren Erwartungen entspricht“, heißt es weiter in dem Blogeintrag. iPhone-Besitzer, die die offizielle Version von Blackberry Messenger bereits heruntergeladen haben, können sie weiterhin nutzen. Die durchgesickerte Android-App wird hingegen blockiert. Anwender können sich unter BBM.com mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren, um informiert zu werden, sobald die offizielle Version verfügbar ist.

Dank seiner loyalen Nutzerbasis gilt das attraktive Angebot BBM als erster Kandidat für eine Abspaltung von Blackberry. Bekanntlich prüft ein Sonderkomitee des kanadischen Konzerns derzeit strategische Alternativen wie einen durch einen Investor finanzierten Börsenrückzug oder eine Fusion. Eine Entscheidung soll möglichst noch in diesem Jahr fallen, nachdem sich die Marktsituation bei Smartphones nach der Nokia-Übernahme durch Microsoft weiter zugespitzt hat.

Nach offiziellen Angaben hat BBM bisher 60 Millionen Nutzer, die täglich mehrer Milliarden Nachrichten versenden. Auch Dateianhänge wie Sprachnachrichten oder Fotos sind möglich. Bis zu 30 Personen können sich zu einer Gesprächsgruppe zusammenschließen, und Broadcast ermöglicht den Versand einer Nachricht an sämtliche Kontakte auf einmal. Als Erweiterung ist noch für dieses Jahr BBM Channels eingeplant, das einen Austausch zwischen einem einzelnen Nutzer und einer Community vorsieht – vergleichbar mit den Kreisen von Google+.

[mit Material von Nitin Puri, ZDNet.com]

Tipp: Was wissen Sie über Blackberry? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

4 Stunden ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

1 Tag ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

2 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

2 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

2 Tagen ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

2 Tagen ago