Carl Icahn kündigt Diskussion über Aktienrückkauf mit Tim Cook an

Investor Carl Icahn hat über Twitter ein anstehendes Treffen mit Apple-CEO Tim Cook publik gemacht. Kommenden Monat werde man über Aktienrückkäufe sprechen, kündigte Icahn an. „Tim glaubt an einen Rückkauf und wird ihn durchführen“, heißt es in dem Tweet unter anderem – was allerdings eine längst bekannte Tatsache ist.

„Was diskutiert werden wird, ist die Größenordnung“, schreibt Icahn weiter. Nebenbei lässt er fallen, dass es sich um ein gemeinsames „Abendessen“ handeln werde – also etwas informeller, vertraulicher als ein gewöhnliches Meeting untertags.

Icahn hatte vergangene Woche publik gemacht, dass er zuletzt massiv bei Apple eingestiegen war, das er für an der Börse deutlich unterbewertet hält. Dies führte zu einem merklichen Kursanstieg. Auch ein Aktienrückkauf kann den Aktienkurs eines Unternehmens nach oben korrigieren, Icahn würde also direkt von einer solchen Maßnahme Apples profitieren.

Schon im April hatte Apple angekündigt, seine enormen Bargeldreserven zu nutzen, 100 Milliarden Dollar Dividende auszuschütten und bis Ende 2015 Aktien in Wert von 60 Milliarden Dollar zurückzukaufen. Icahn erscheint dies aber zu wenig, wie er auf Twitter anmerkte.

Icahn ist dafür bekannt, sich aggressiv in die Politik von Firmen einzumischen, in die er investiert hat. So hat er schon öfter versucht oder auch nur damit gedroht, über Stimmrechtsvollmachten oder das Anwerben von Aktionärsstimmen die Kontrolle zu übernehmen. Dies war etwa bei Yahoo, Motorola, Time Warner, Blockbuster, ImClone Sytems und Netflix der Fall. Jüngstes Beispiel ist Dell. Hier kämpft Icahn gegen die Buyout-Pläne von Firmengründer Michael Dell, der das Unternehmen von der Börse nehmen will. Im Machtkampf um den PC-Hersteller hat der Investor seinen Einsatz kürzlich erhöht, indem er weitere vier Millionen Dell-Aktien erwarb.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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