Microsoft behebt kritischen Authentifizierungsfehler in Yammer

Microsoft hat einen kritischen Fehler in seinem Authentifizierungsprotokoll für Yammer behoben, der Hackern die Übernahme von Nutzerkonten im Enterprise Social Network mit vollen Rechten erlaubt hätte. Der Softwarekonzern erhielt am 10. Juli Informationen von Sicherheitsforschern über die Schwachstelle und beseitigte sie Ende Juli, wie jetzt bekannt wurde.

„Am 30. Juli 2013 haben wir ein automatisches Update veröffentlicht, um unsere Yammer-Kunden zu schützen“, teilte Microsoft mit. „Wir haben keine Kenntnis von Angriffen, und unsere Kunden müssen nicht tätig werden, da sie automatisch geschützt sind.“

Den Fehler durch eine unsichere Implementation des Authentifizierungsprotokolls OAuth 2.0 entdeckte und meldete das Vulnerability Laboratory Research Team, das von Deutschland aus arbeitet. Wie Sicherheitsforscher Ateeq Khan erst jetzt in einem Blogeintrag öffentlich machte, konnte er bei seinen Tests „sensible Informationen (gültige Zugangs-Tokens) mit Hilfe von Googles Suchmaschine erlangen.“ Bei weiteren Tests habe sich herausgestellt, dass es durch eine HTTPS-Anfrage mit diesem Zugangs-Token möglich war, bei Yammer als der betroffene Nutzer einzuloggen.

„Der Umstand, dass Suchmaschinen-Bots sensible Daten aus Live-Nutzersitzungen / sensible URL-Parameter in ihrem Cache speichern können, der für jedermann öffentlich zugänglich ist, sollte zur Kenntnis genommen und sofort beseitigt werden“, hieß es in der Meldung von Vulnerability Lab weiter. „Alarmierend ist auch die Tatsache, dass das Zugangs-Token direkt im Browser durch HTTPS angefordert wird und der einfachen Anmeldung im Social Network Yammer dient. Diese Schwachstelle führt zu einer vollständigen Kompromittierung der betroffenen Konten und Nutzerprofile. Das damit verbundene Risiko ist kritisch.“ Die Schwachstelle sei zudem ohne Mitwirkung des Nutzers und ohne registriertes Yammer-Konto ausnutzbar.

Microsoft hat Yammer – nach eigener Beschreibung ein „privates Social Network“ für Firmen – im letzten Jahr für 1,2 Milliarden Dollar übernommen. Es wird auch als „Facebook für Firmen“ bezeichnet und verfügt aktuell über mehr als 5 Millionen Nutzer weltweit.

[mit Material von John Fontana, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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