Kim Dotcom will seinen Cloud-Speicherdienst Mega in vier bis sechs Wochen um eine webbasierte Messaging-Plattform mit durchgehender Verschlüsselung erweitern. Nach ihrer Einführung soll sie außerdem durch Apps sowie einen verschlüsselten E-Mail-Dienst ergänzt werden.

Mega präsentierte sich von Anfang an als „The Privacy Company“ und sieht offenbar die Chance, nach den PRISM-Enthüllungen um die flächendeckende Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA in die Nische verschlüsselter Kommunikationsdienste zu expandieren. Auch die auf den Schutz der Privatsphäre bedachte Suchmaschine DuckDuckGo erlebte bereits ein starkes Wachstum und verzeichnet jetzt 90 Millionen monatliche Suchanfragen.

„Wir erwarten, das Messaging innerhalb von Mega in vier bis sechs Wochen aufbauen zu können, und innerhalb von Apps in zwei bis drei Monaten“, erklärte Dotcom gegenüber TorrentFreak. „Mit einem vollständig verschlüsselten E-Mail-Dienst ist in sechs bis neun Monaten zu rechnen.“ Das sei die Roadmap, aber Verzögerungen seien natürlich nicht auszuschließen – „abhängig von den Hürden, denen wir begegnen“.

Mega-CEO Vikram Kumar begründete die Pläne in einem Blogeintrag mit Nutzerwünschen: „Ihr habt uns auch nach Messaging (E-Mail, Chat und so weiter) von Mega gefragt mit all den Vorteilen durchgehender Verschlüsselung.“ Daran werde bereits gearbeitet, und Mega suche noch nach erfahrenen Entwicklern, um den Erwartungen an die „Privacy Company“ zu entsprechen.

Kim Dotcom verband die Ankündigung bei Twitter mit einem Seitenhieb auf die Cloud-Konkurrenz, indem er eine enge Zusammenarbeit von Dropbox und dem US-Geheimdienst NSA unterstellte. „Nur so ein Gedanke: Megaupload hatte 4 Prozent des gesamten Internet-Traffics“, schrieb er über den vom FBI geschlossenen Mega-Vorgänger. „Keine US-Gerichtsbarkeit. Keine Hintertüren. Die meisten unserer Nutzer sind jetzt bei Dropbox von der NSA.“

ZDNet.de Redaktion

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