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Neuer Intel-Prozessor Haswell mit AVX2-Befehlssatz im Test

Im Leerlauf benötigt die neue LGA1150-Plattform (Intel DZ87KL-75K, GeForce GTX285, 2 x DIMMs, Seagate Barracuda 7200.12) mit dem Core i7-4770K zirka 74 Watt. Der Vorgänger Core i7-3770K mit 7 Series Chipsatz (Asus P8Z77-V Mainboard) konsumiert noch 83 Watt. Wird die externe Grafikkarte ausgebaut und jeweils die in der CPU integrierte Intel-HD-Engine verwendet, so sinkt der Energiebedarf auf 40 Watt beim Core i7-4770K und 51 Watt beim Core i7-3770K. Einen großen Anteil an dem sparsameren Betrieb hat auch der neue Chipsatz, der laut Intel weniger Energie benötigt.

Unter Rechenlast (Multithread-Rendering CINEBENCH) erhöht sich der Energiebedarf des Core i7-4770K-Systems auf 124 Watt (interne Grafik verwendet). Der Core i7-3770K ist unter gleichen Bedingungen mit 109 Watt etwas genügsamer. Intel stuft den neuen Core i7-4770K mit 84 Watt TDP auch höher ein als den 3770er mit 77 Watt TDP. Das Bild dreht sich, wenn die interne Grafik der CPUs stark belastet wird: Jetzt ist das Core-i7-4770K-System mit 96 Watt genügsamer als der Vorgänger mit 107 Watt. Dass der Energiebedarf bei der Grafik-lastigen Applikation (Crysis) geringer ist als beim Rendering, zeigt die geringe Auslastung der CPU-Kerne.

Eine in der Praxis kaum vorkommende Auslastung der CPU-Kerne und des Arbeitsspeichers findet beim hochoptimierten Linpack-Benchmark statt (Grafik wird nicht verwendet). Beim Test mit AVX-Unterstützung benötigt das Core-i7-4770K-System bis zu 165 Watt. Wird AVX2 genutzt so steigt der Energiebedarf auf bis zu 175 Watt. Hier zeigt sich eine große Diskrepanz zum bereits sehr rechenintensiven Rendering, wo aber die DIMMs kaum belastet werden und auch die SSE/AVX-Units brach liegen. Insbesondere durch die notwendige zusätzliche Energie bei AVX2-Berechnungen besitzt der Core i7-4770K wohl eine höhere TDP-Einstufung als der mit identischen Taktfrequenzen und Cache-Größen arbeitende Core i7-3770K.

Fazit

Intels Core i7-4770K der vierten Core-Generation arbeitet mit seiner neuen Haswell-Architektur erwartungsgemäß wieder etwas schneller. Gegenüber den mit identischer Taktfrequenz, Cache-Dimensionierung und DDR3-1600-DIMMs arbeitenden Vorgänger Core i7-3770K erreicht die Haswell-CPU rund vier bis 13 Prozent mehr Performance.

Nutzt eine Applikation den neuen AVX2-Befehlssatz der Haswell-Architektur, so gibt es ein Plus an Rechenleistung von 64 Prozent. Wie bei jedem neuen Befehlssatz – beispielsweise SSE4.2, AVX oder AES – wird es aber dauern, bis neue Software-Releases Gebrauch von AVX2 machen.

Intel spendiert allen neu vorgestellten Core-Prozessoren für den ebenfalls neuen Sockel LGA1150 die überarbeitete integrierte HD Graphics 4600. Gegenüber der in den Ivy-Bridge-basierenden Vorgängern verwendeten HD Graphics 4000 ermöglicht Haswell eine bis zu 55 Prozent höhere 3D-Performance. Intels DirectX-11-Grafik gibt sich sehr konkurrenzfähig im Vergleich zu anderen integrierten Grafiklösungen wie der Radeon HD 6550D im AMDs A8-3850.

In Desktop-PCs sind die neuen Haswell-Prozessoren im Leerlauf und bei Grafik-lastigen Applikationen sparsamer. Unter hoher Rechenlast – insbesondere wenn AVX2 verwendet wird – benötigen CPUs wie der Core i7-4770K aber etwas mehr Energie als der vergleichbare Vorgänger.

Intel ist mit Haswell eine konsequente Weiterentwicklung der bereits überzeugenden Core-Prozessoren mit Ivy-Bridge-Architektur gelungen. Bei anzuschaffenden Systemen lassen sich CPUs wie der Core i7-4770K klar empfehlen. Sind die schon sehr effizienten Vorgänger im Einsatz, so lohnt eine Neuanschaffung im Desktop-Segment aber nicht.

Dieser Beitrag stammt von unserem Kooperationspartner TecChannel.de

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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