Google hat ein Datum genannt, ab dem es den Videocodec VP9 für voll einsatzfähig erklärt. Einem Blogbeitrag zufolge soll die Definition am 17. Juni endgültig abgeschlossen sein. Mit Googles Tochter Youtube steht auch schon der erste große Nutzer des Kompressionsverfahren bereit.
„Vergangene Woche hatten wir über 100 Gäste auf einem Gipfeltreffen zu VP9 – dem offenen Videocodec der nächsten Generation des Projekts WebM“, heißt es in einem Blogbeitrag von Senior Business Manager Matt Frost. „Unserer Freunde von Youtube haben wir besonders herzlich willkommen geheißen. Sie sprachen über ihre Pläne, VP9 zu unterstützen, sobald es in Chrome verfügbar ist.“
WebM heißt Googles Versuch, einen von Lizenzgebühren freien Videostandard fürs Internet zu schaffen. Bisher vereint WebM den Videostandard VP8 mit dem Audiocodec Vorbis. Vor fast exakt drei Jahren wurde das Projekt auf der Konferenz I/O vorgestellt, doch bis heute fristet VP8 neben dem etwa von Apple und auch Microsoft bevorzugten kommerziellen Codec H.264 ein Nischendasein.
VP9 ist effizienter als VP8 und soll so Videoübertragung weniger bandbreitenintesiv machen, was vor allem für Mobilfunknetze große Bedeutung hat. Google hofft daher auf eine zweite Chance. Doch ist die Patentsituation ungeklärt – VP8 jedenfalls verletzt angeblich Patente von Nokia. Außerdem bereitet auch die Konkurrenz mit H.265 alias HEVC einen Nachfolgestandard vor.
Die voraussichtlich finale Bitstrom-Definition von VP9 jedenfalls ist Frost zufolge seit einer Woche im Beta-Einsatz. Parallel soll das WebM-Container-Format auch für Opus geöffnet werden, wie ein weiterer Google-Mitarbeiter namens Lou Quillio anmerkt – einen neuen Audio-Codec.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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