Oracle hat in seiner Zentrale im kalifornischen Redwood City eine neue Generation von Sparc-Servern für geschäftskritische Anwendungen vorgestellt. Es führte Weltrekorde in Benchmarkergebnissen an und verglich sie vor allem mit Systemen von IBM, von dem es offenbar Kunden in einem schrumpfenden Markt abwerben will.
Laut Gartner gingen die weltweiten Umsätze von Unix-Systemen im vierten Quartal 2012 um 26 Prozent auf 2,03 Milliarden Dollar zurück. Während IBM 63 Prozent des Marktes hält, müssen sich Oracle und HP mit jeweils 17 Prozent begnügen. Vor allem durch Oracles schwaches Hardware-Geschäft enttäuschten die letzten Quartalsergebnisse des Datenbankspezialisten.
Oracle-CEO Larry Ellison bezeichnete bei einer Analystenkonferenz den Prozessor Sparc T5 als „schnellsten Prozessor der Welt“ für Datenbanken und Java-Middleware. Die Sparc-Systeme seien bei Oracles Übernahme von Sun Microsystems noch so etwas wie Nachzügler gewesen, hätten aber mit den aktualisierten Systemen erfolgreich aufgeholt.
Laut Ellison läuft Java-Software auf einem Midrange-Modell des neuen T5-Servers zum Preis von 270.000 Dollar zwölfmal schneller als mit einem wesentlich größeren IBM-System, das 990.000 Dollar kostet. Ein IBM-Sprecher wollte das nicht kommentieren. Der Computerhersteller hatte sich zuvor aber mehrfach über Oracles Leistungsangaben beim Werberat des Better Business Bureau beschwert und Recht bekommen.
Für weniger als 500.000 Dollar will Oracle ein T5-System in einer Konfiguration anbieten, die acht Prozessoren mit jeweils 16 Kernen aufnehmen kann. Darüber liegt Oracles High-End-System auf Basis des M5-Prozessors. Der neue M5-Server nimmt bis zu 32 Prozessoren auf und soll die Oracle-Datenbank über zehnmal schneller als der Server M9000 ausführen, den es zu einem ähnlichen Preis ersetzt.
Oracle plant außerdem eine Hardwarebeschleunigung seiner Datenbanken und Java-Software. „Software in Silizium definiert das Enterprise-Computing neu“, sagte Ellison und verdeutlichte es mit einer Pointe: „Moderne Hardware ist zu 90 Prozent Software“.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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