Ein Berufungsgericht in Kalifornien hat einen Antrag Oracles abgelehnt, das im August ergangene Urteil, wonach das Unternehmen seine Software weiterhin für HPs Itanium-Server anbieten muss, aufzuheben. Wie Reuters berichtet, hat der Court of Appeals noch keine Begründung für seine Entscheidung veröffentlicht.
Dem Bericht zufolge wollte Oracle mit seinem Antrag erreichen, dass das Verfahren abgekürzt wird. Stattdessen müsse Oracle jetzt bis zum Abschluss der zweiten Verhandlungsphase warten, um dann gegen alle Entscheidungen des Verfahrens zusammen in Berufung gehen zu können.
Die zweite Phase, die laut Computerworld im April beginnt, beschäftigt sich mit der Ermittlung des Schadenersatzes, den Oracle an Hewlett-Packard zahlen muss. Im ersten Teil bestätigte ein Bezirksgericht im kalifornischen San Jose lediglich, dass sich Oracle vertraglich gegenüber HP verpflichtet hat, seine Produkte für HPs Itanium-basierte Server-Plattformen anzubieten, bis HP den Verkauf von Itanium-Servern einstellt. Zudem muss das Gericht noch herausfinden, ob Oracle tatsächlich gegen diesen Vertrag verstoßen hat.
HP hatte seine Klage im Juni 2011 eingereicht, weil Oracle wenige Monate zuvor die Entwicklung von Software für Itanium-CPUs aufgegeben hatte. Das Softwareunternehmen begründete den Schritt damit, dass Intel selbst nicht mehr hinter der Architektur stehe. HP wiederum warf Oracle vor, es wolle sich bewusst gegenüber dem Wettbewerb seitens HP abschotten und dessen Kunden schaden. Es unterstellte Oracle zudem, die Itanium-Unterstützung aufgrund der Übernahme von Sun Microsystems und dessen Servergeschäft eingestellt zu haben.
Im September 2012 kündigte Oracle an, weiterhin Support für HP-Server auf Basis von Intels Itanium-Architektur zu leisten. Die Itanium-Versionen sollen etwa nach demselben Zeitplan erscheinen wie Oracles Software für IBMs Power Systems.
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