Bericht: Google beschwichtigt FTC durch Änderungen an Suche

Google bereitet angeblich Änderungen an seiner Suche vor, die den US-Kartellwächtern von der Federal Trade Commission (FTC) entgegenkommen. Aufgrund der freiwilligen Maßnahmen werde die seit zwei Jahren laufende Voruntersuchung eingestellt, schreibt Politico.

Die Modifikationen betreffen den Umgang mit Auszügen aus Konkurrenzwebsites wie Yelp oder TripAdvisor, die in der Google-Suche auftauchen. Dies berichten anonyme Quellen von Politico. Die genannten Firmen hatten Google vorgeworfen, ihre Inhalte ohne Genehmigung zu verwenden.

Gleichzeitig plane Google, seine auf Such-Schlüsselwörtern basierende Technik für Anzeigenkampagnen so zu modifizieren, dass diese sich leichter auf andere Plattform umziehen lassen, heißt es. Was das Ranking von Konkurrenzangeboten in den Suchergebnissen angehe, werde die FTC ohnehin den Befund der Europäischen Kommission abwarten.

Eine weiterführende Auskunft der FTC oder von Google konnten weder Politico noch News.com erhalten. Google kommentierte wie in diesen Fällen üblich, es werde weiter mit der FTC zusammenarbeiten und beantworte gern jede ihrer Fragen.

Eine Einigung zwischen FTC und Google scheint sich auch bei standardrelevanten Patenten anzubahnen, wie vergangene Woche gemeldet. Reuters berichtete außerdem, die in der Google-Suche möglicherweise benachteiligten Firmen hätten sich an das US-Justizministerium gewandt, da sie eine Niederlage bei der FTC fürchteten.

Berichte über anstehende Entscheidungen oder auch Einigungen im Fall FTC kontra Google hatte es in den letzten Wochen allerdings mehrfach gegeben. Ende November soll sich Google-CEO Larry Page mit Vertretern der Behörde getroffen haben.

Mehrere US-Politiker stellen allerdings die Zuständigkeit der FTC in Frage und kritisieren sie dafür, mit ihren Kartellermittlungen gegen Google ihre Kompetenzen zu überschreiten – und das hätte „wahrscheinlich negative Folgen für die Wirtschaft des Landes“. Einem Bloomberg-Bericht zufolge ist sich die FTC zudem nicht sicher, ausreichende Beweise für eine erfolgreiche Kartellklage zu haben.

[mit Material von Edward Moyer, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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