Banking Summit 2012: Italiens Banken hoffen auf technologische Lösungen

Beim Banking Summit 2012 in Mailand ging es um Krise und Erholung, aber auch um die anstehenden Veränderungen im Bankwesen. Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnik empfahlen ihre Dienstleistungen als bessere Lösungen für die Banken und ihre Kunden.

Die Konferenz beschäftigte sich damit, wie die Banken nach überstandener Krise und „gesäuberten“ Bilanzen eine neue Wachstumsstrategie entwickeln, profitabler werden und sich neben den traditionellen auch neuen Mitbewerbern stellen könnten. „Die Nutzung digitaler Technologien ist fundamental, um die Geschäftsprozesse der Banken zu vereinfachen und die Beziehungen mit den Kunden radikal zu verändern“, hieß es dazu in der Agenda.

Diskutiert wurden veränderte Distributionsmodelle mit weniger Filialen – 20 Prozent von ihnen sollen in Italien innerhalb von zwei Jahren entfallen – und gleichzeitig verstärkter Nutzung von Bankdiensten online und mit Mobilgeräten. Weitere Schlüsselthemen waren Cloud Computing und die Integration mit Social Networks.

„Die gegenwärtigen Geschäftsmodelle der Banken sind nicht länger tragfähig“, sagte Piercarlo Gera von Accenture, dem weltweit größten Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. „Wir müssen innovieren mit klaren Angeboten und die Entwertung von Dienstleistungen vermeiden, während wir das Zahlungsgeschäft erhalten.“ Die Prioritäten der Kunden veränderten sich und wären nur noch durch Big Data und Analytik zu ermitteln. „Das Multikanal-Banking muss kundenspezifische Analytik einsetzen, um die Dienstleistungsangebote für die einzelnen Kunden zu optimieren. Dabei empfiehlt sich eine besondere Aufmerksamkeit für eine Social-CRM-Strategie, um Beziehungen mit den Kunden aufzubauen. Das ist der Weg in die Zukunft.“

„Glauben Sie, dass italienische Banken ihre Kunden gut kennen?“ wurden die 400 Teilnehmer der Konferenz gefragt. 75,7 Prozent verneinten das. 70 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass sich die Abwanderungsquote ihrer Kunden – die Zahl der zu anderen Banken wechselnden Nutzer – in den nächsten Jahren erhöhen wird.

Die italienischen Banker bekamen Beispiele für technologische Lösungsansätze aus anderen Ländern zu hören. Das spanische Bankinter etwa hat Analytik strategisch für Kundenkontakte eingesetzt. American Express hat Social Networks genutzt, um seinen „Small Business Saturday“ zu promoten. Mit der Facebook-Anwendung Link, Like, Love unterbreitet es Karteninhabern Angebote entsprechend ihren „Likes“ und Interessen.

[mit Material von Emanuela Teruzzi / TechWeekEurope.it und Peter Judge, TechWeekEurope]

ZDNet.de Redaktion

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