Yahoo empfängt CEO Marissa Mayer mit ordentlichem Quartalsergebnis

Yahoo hat die Wall-Street-Analysten zum Amtsantritt von CEO Marissa Mayer mit einem soliden Quartal überrascht. Der gestern veröffentlichten Bilanz zufolge betrug der Umsatz ohne Traffic Acquisition Costs (TAC), die das Unternehmen an seine Partner abführen muss, im zweiten Quartal 2012 1,081 Milliarden Dollar, nach 1,076 Milliarden Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Der bereinigte Nettogewinn pro Aktie blieb ebenfalls konstant bei 0,18 Dollar.

Yahoos neuer CEO Marissa Mayer (Bild: James Martin / News.com)

Auf Non-GAAP-Basis stieg der Aktiengewinn sogar um 47 Prozent von 0,18 auf 0,27 Dollar. Damit übertraf er die Erwartungen der Analysten. Im nachbörslichen Handel stieg der Kurs der Yahoo-Aktie um über ein Prozent auf rund 15,60 Dollar.

535 Millionen Dollar seines GAAP-Gesamtumsatzes erzielte Yahoo mit seinem Kerngeschäft Displaywerbung, wobei die Einnahmen in diesem Bereich gegenüber dem zweiten Quartal 2011 um 2 Prozent zulegten. Mit Suchwerbung setzte das Unternehmen 461 Millionen Dollar um, 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Ohne TAC betrugen die Einnahmen 473 Millionen Dollar (minus 1 Prozent) respektive 385 Millionen Dollar (plus 4 Prozent).

Trotz des gelungenen Einstiegs steht Marissa Mayer vor einigen großen Herausforderungen, wie Citigroup-Analyst Mark Mahaney festhält: „Man kann wohl sagen, dass Yahoo mindestens fünf Jahre lang falsch geführt wurde, mit allerlei Schuldzuweisungen. Das deutlichste Anzeichen für Missmanagement ist das fehlende Wachstum des Free Cashflow über mehrere Jahre hinweg, trotz des klaren, langanhaltenden Wachstumstreibers Internetwerbung. Was uns angesichts der Berufung von Frau Mayer etwas Sorgen macht, ist, dass Yahoo eindeutig eine aggressive und gewagte Wachstumsstrategie verfolgt, wo unserer Ansicht nach eine Value-Strategie geeigneter wäre.“

Am Conference Call mit Analysten zur Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen hatte Mayer noch nicht teilgenommen. „Da es Marissas erster Tag in ihrem neuen Job ist, wird sie heute nicht zu uns stoßen“, erklärte CFO Tim Morse zu Beginn des Gesprächs. Offenbar war Morse von Mayers Berufung ebenso überrascht wie viele andere. Man benötige noch etwas Zeit, um herauszufinden, was ihre Berufung für die künftige Marschrichtung des Unternehmens bedeute, sagte er. „Wir müssen gut in bestimmten Technologien sein und großartig bei Inhalten. Das ist eine starke Kombination, wenn wir es richtig hinbekommen.“

[mit Material von Charles Cooper, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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